Wärtsilä X92 Motoren für Containerschiffe der neuen Megaklasse

Winterthur Gas & Diesel AG (WinGD) wird für die französische Reederei CMA CGM das erste Containerschiff der neuen Megaklasse mit einem 11 Zylinder Wärtsilä W-X92 ausrüsten. Die Ladefähigkeit des neuen, und in diesem Segment erstmalig in dieser Größe gebauten Containerschiffs, beträgt über 20.000 20-Fuss-Einheiten (TEU). Bis jetzt hat WinGD 180 Aufträge für die langsamlaufenden Wärtsilä Diesel- und Dual-Fuel (DF)-Zweitaktmotoren aus der Generation X erhalten.

Foto: Winterthur Gas & Diesel AG

Foto: Winterthur Gas & Diesel AG

Der Wärtsilä W-X92 bietet dem Reeder zahlreiche Vorteile. So wurde der Motor für zwei verschiedene Leistungsbereiche optimiert. Damit kann CMA CGM sehr flexibel und schnell auf Marktentwicklungen reagieren und für sich den jeweils optimalen Verbrauch erzielen. Das neue Containerschiff mit einer Tragfähigkeit von 200‘000 Tonnen, 400 Metern Gesamtlänge und 59 Meter Breite kann insgesamt 20.600 TEUContainer befördern und ist ab Ende 2017 in Betrieb.

WinGD betont die sehr attraktiven Gesamtbetriebskosten des 11W-X92 Diesel: Geringer Brennstoffverbrauch und minimaler Wartungsaufwand. Dies sind in der Branche entscheidende Faktoren. Beide Aspekte waren bei der Entwicklung der langsamlaufenden Wärtsilä-Zweitaktmotoren der Generation X primäre Produktziele. Der W-X92 bietet im Vergleich zu seinem erfolgreichen Vorläufer, dem Wärtsilä RTflex96C, bei etwa derselben Leistung zudem einen wesentlich geringeren Brennstoffverbrauch und eine erheblich geringere Drehzahl (80 U/min im Vergleich zu 102 U/min). Dadurch ist der Schiffsantrieb für die Mega-Containerschiffe sehr viel effizienter.

Weitere wirtschaftliche und ökologische Vorteile der Generation X Motoren

Wie gut die Generation X Motoren von der Schifffahrtsbranche angenommen worden sind, zeigt die Anzahl der eingegangenen Aufträge. Mit dafür verantwortlich ist vor allem die auch im W-X92 vorhandene und bewährte elektronisch gesteuerte Common-Rail-Brennstoffeinspritzung von WinGD. Dieses System ermöglicht im 2 gesamten Belastungsbereich des Motors einen sehr hohen Verbrennungswirkungsgrad und spart somit ausserordentlich viel Brennstoff ein. Eine weitere wichtige Eigenschaft liegt darin, dass ein einziges elektronisches Kontrollsystem die Brennstoffeinspritzung, die Auslassventilbetätigung und zusätzlich noch die Zylinderschmierung reguliert. Dadurch kann die Motorenleistung über das gesamte Lastprofil sehr flexibel optimiert werden.

„Der Containerschiffstransport ist das Rückgrat der Weltwirtschaft. Die Schiffe werden grösser, um die grösstmögliche Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Die Zweitaktmotoren der Generation X sind unser Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit der gesamten Schifffahrtsbranche. Technisch betrachtet, führen unsere Motoren zu einem geringeren Brennstoffverbrauch, somit reduzierten CO2-Emissionen, und erfüllen die neuen globalen Vorschriften für Schadstoffemissionen“, sagt Martin Wernli, CEO der Winterthur Gas & Diesel AG mit Sitz im schweizerischen Winterthur.

Erfolgreiche Werksabnahme und weitere Aufträge

Der W-X92 ist der jüngste der vorgestellten Generation X Motoren und mit seinen 16 Meter Höhe, 5,5 Meter Breite sowie Bohrungs- und Hubmassen von 920 x 3468 Millimeter zugleich der grösste jemals gebaute Motor der Generation X Reihe. Der erste produzierte W-X92 hat seine Prüfung für die Entwicklungsvalidierung und die Werksabnahme (Factory Acceptance Test FAT) bereits im Februar 2015 bestanden. Der FAT wurde in den Motorenwerken des koreanischen Lizenznehmers Hyundai Heavy Industries in Ulsan durchgeführt. Laut WinGD hat „der W-X92 eine ausserordentlich gute Leistung gezeigt und alle Kriterien wurden erfüllt.“ Die Bauartgenehmigungsprüfung und Probefahrten werden im zweiten Halbjahr 2015 folgen.

Die ersten vier Motoren werden als achtzylindrige W-X92 Version in einer Flotte von vier Post-Panamax-Containerschiffen mit je 9000 TEU für die türkische Reederei Ciner Shipping Industry & Trading eingesetzt. Die Schiffe werden derzeit in der Werft der Hanjin Heavy Industries & Construction (HHIC) in Subic Bay auf den Philippinen gebaut.