Nach einjähriger Produktion: Hundbrax veröffentlicht LEGO-Titanic Film auf YouTube

In Nordrhein Westfalen wird heute eine ganz besondere „Filmpremiere“ gefeiert: Auf YouTube wurde einer der aufwendigsten LEGO-Titanic Film aller Zeiten veröffentlicht. Für die Umsetzung, von der Idee bis zur Veröffentlichung, waren mitunter ein Filmteam von sechs Jungs, unzählige Arbeitsstunden sowie 200 LEGO-Männchen notwendig.

„Zuerst wurden alle Innenaufnahmen, wie im Kesselraum oder auf der Brücke abgedreht und kurz darauf die Hafenszenen. Was die meisten unterschätzen, ist das Bearbeiten der Bilder am PC. Tausende von Bildern müssen in Videos umgewandelt werden. Dabei ist es wichtig, die Bilder zu löschen, in denen jemand seine Hand im Bild hat oder auf denen die Lichtverhältnisse nicht stimmen. Ist dies geschehen, müssen spezielle Effekte auf die Videos gelegt werden. Bei den Hafen- und Meeresszenen wurden z.B. sogenannte Blendeflecke eingefügt, bei den Untergangsszenen dunkle Filter, damit die Videos einen düsteren Look bekommen. Zu guter Letzt werden dann noch alle Videos in die richtige Reihenfolge gebracht, Texte eingefügt und die Musik perfekt abgestimmt.“, berichtete Tim von Hundbrax gegenüber dem Schiffsjournal.

Foto: Hundbrax

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Wie viele Stunden sind insgesamt für den Aufbau und wie viele für die Dreharbeiten geopfert worden?

Für den Aufbau der Sets haben Tim und Luca Olszewski im Titanic-Film neue Rekorde gebrochen. Da die Sets diese Mal sehr aufwendig zu bauen waren, haben sie ca. 3-4 Wochen gebraucht.

Insgesamt benötigten wir 25 Drehtage, um den Film komplett abzudrehen. Das heißt, dass wir an einem Tag von früh bis spät, meistens zu dritt, 8 Stunden (also zwei Akkuladungen) gedreht haben.

Diese 25 Drehtage haben wir auf ein Jahr verteilt, wobei die meisten Drehtage in den Ferien stattgefunden haben.

Nicht zu vergessen ist auch der Schnitt des Films: Immer, wenn dann mal nicht gedreht wurde, saß Sebastian zu Hause und wandelte die vielen Bilder in einzelne Videosequenzen um, bearbeitete sie und fügte sie später zu dem fertigen Film zusammen.

Was auch noch erwähnenswert ist, dass für unseren Film extra der Soundtrack von einem Freund aus dem Domchor eingespielt worden ist. Dieser Vorgang hat uns ebenfalls viele Tage gekostet.

Foto: Hundbrax

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Welche Szenerien haben Euch besonders viel Freude bereitet und welche waren eine Herausforderung?

Besonders viel Spaß haben uns die Eisberg-Szenen und die See-Szenen gemacht. Es hat aber auch Spaß gemacht, die Titanic untergehen zu lassen. 😀

Wir haben den Film so gegliedert, dass am Anfang die Titanic mit “Take her to sea Mr. Murdoch” in ihrer vollen Größe und Schönheit gezeigt wird. Solche Szenen zu drehen, hat, wie oben schon gesagt, viel Spaß gemacht, vor allem weil man am Beispiel der Titanic ein im Allgemeinen sehr bekanntes Schiff hat, welches viele Leute kennen und jeder die Bilder aus dem Titanic-Film aus dem Jahr 1997 vor Augen hat.

Besonders schwierig abzudrehen, waren sowohl die Maschinenraum-Szenen als auch die Untergangs-Szenen.
Beim Maschinenraum waren das gleichmäßige Bewegen der Kolben und der Antriebswelle eine echt große Herausforderung. Dementsprechend hatten wir auch hinterher viele, wenn nicht sogar die meisten Fehlaufnahmen beim Maschinenraum.

Bei der Untergangs-Szene hatte Tim ein Problem:

Es war nämlich so, dass die Titanic zuerst noch “in einem Stück” war, dann immer mehr Schräglage bekommt und in 2 Teile bricht, bis sie letztendlich im Meer versinkt.

Stabile Schiffe zu bauen ist für Tim ja kein Problem, aber ein stabiles Schiff, welches nachher in 2 Teile zerbrechen soll, war schon eine ungewöhnliche Aufgabe.

Man muss ja mit einkalkulieren, dass das Modell eine bewegungsempfindliche Led-Beleuchtung besitzt und vom Gewicht her mit 5 kg auch nicht gerade sehr leicht ist.

Nach vielem Tüfteln und Bauen eines „Podestes“ für die Titanic hatten wir eine “teilbare” Titanic aus Lego.

Foto: Hundbrax

Foto: Hundbrax

Könnt Ihr sagen wie viele Lego-Steine in etwa für alle Szenen benötigt wurden?

Die genaue Angabe an Steinen können wir nur schätzen. Die großen Sets, also die Titanic selbst, der Maschinenraum, der Kesselraum, der Hafen, das Deck (mit 4 Schornsteinen) wiegen zusammen locker 20 kg. Da kann man, wenn ein Legostein ca. 1-2 g wiegt, je nach Größe schon von rund 15.000 Legosteinen sprechen. Wobei wir diesmal die Legosteine “zusammengeschmissen” haben, weil der Vorrat von Tim und Luca nicht ausgereicht hat.

Foto: Hundbrax

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Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, also warum die Titanic?

Vor ziemlich genau einem Jahr hat Tim sich überlegt, als nächstes Bauprojekt wieder die Titanic zu bauen. Die Lego Queen Mary 2, die in den Filmen zu sehen ist, war einmal vor rund 10 Jahren Tims “kleine” Titanic, bevor er sie umgebaut hat, als er beim Anlauf der Queen Mary 2 in Hamburg im Jahr 2005 selbst dabei gewesen und so beeindruckt von dem Schiff war.

Als wir unseren QM2 Film hochgeladen hatten, kam dann der Gedanke auf, einmal einen Titanic-Film zu drehen, wenn man schon ein Modell fertiggestellt hat.

Foto: Hundbrax

Foto: Hundbrax

Gibt es Teile, wie z.B. die Titanic selbst, die Ihr als solches belässt oder werden alle Aufbauten für künftige Projekte wieder auseinandergebaut?

Tim hat sich bezüglich dieser Frage sehr deutlich geäußert: „Die Titanic bleibt auf jeden Fall bestehen!!!“ Er meint, dass auch der Vergleich zwischen Titanic und Queen Mary 2 ein Anblick wäre, den man nicht alle Tage hätte.

Auch Luca, der Cunards Carpathia für den Film gebaut hat, hängt sehr an diesem Schiff. Momentan steht sie auf einem extra eingerichteten Regal in seinem Zimmer.

Die Deckszenen, Kabinen, Flure, etc. mussten wir aber wieder abbauen. Oftmals waren Steine von einem Set auch wieder in einem anderen verplant.

Die großen gelben Schornsteine vom Deck der Titanic sind z. B. aus den Steinen der “Benteler-Arena” vom SCP Film verbaut.

Foto: Hundbrax

Foto: Hundbrax

Eure Familien und Freunde haben sicher von Eurer Arbeit mitbekommen. Was haben Sie dazu gesagt und standen alle hinter Euch?

Unsere Familien und Freunde sind auch von dem Filmprojekt sehr angetan. Der eine oder andere ist natürlich neugierig, warum man denn so lange “im Keller sitzt”, und was wir da so machen. Ein klein wenig stolz sind wir dann auch am Ende eines so langen Projektes auf uns selbst, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit hinter diesem Film steckt.

Und schließlich versorgen uns unsere Eltern mit Nervennahrung bei den Drehtagen und müssen auch ab und zu etwas Geduld aufwenden, wenn der Drehtag doch etwas länger wird.

Foto: Hundbrax

Foto: Hundbrax

Habt Ihr schon Ideen/Wünsche für weitere Projekte?

Um ehrlich zu sein, haben wir bisher noch keine klaren Vorstellungen, was wir als nächstes drehen wollen. Wir haben uns in den letzten Wochen quasi zu 100 % nur auf den Titanic-Film konzentriert und wollen nun erstmal die Reaktionen auf den Film abwarten. Natürlich wird man dann aber auch auf unserer Facebook-Page erfahren, an welchem Projekt wir weiterarbeiten werden.

Foto: Hundbrax

Foto: Hundbrax

Zuletzt noch ein paar Infos zur LEGO-Titanic

Die LEGO-Titanic ist 103 cm lang, 11 cm breit und 28 cm hoch. Sie wiegt 5 kg und besteht aus ca. 4.000 Steinen. Vom Stapel lief die LEGO-Titanic übrigens exakt vor einem Jahr schon, am 23. August 2014. In ihr sind 6 Micro LEDs verbaut, die für die Außenszenen bei Nacht benötigt wurden.

Foto: Hundbrax

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Making-Of Video

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