Mehr Arbeitsschutz & Umweltschutz beim Schiffsrecycling

Wichtiger Schritt für mehr Arbeitssicherheit und Umweltschutz beim Schiffsrecycling weltweit

EU-Mitgliedstaaten wollen Hongkong-Übereinkommen ratifizieren

Foto: Daniel Kempken / pixelio

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Der Verband Deutscher Reeder (VDR) begrüßt die Beschlussvorlage des Ausschusses der Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten (COREPER) zur zügigen Ratifizierung der Hongkong-Konvention für sicheres und umweltfreundliches Schiffsrecycling.

„Mit der zügigen Ratifizierung der Hongkong-Konvention können die EU-Mitgliedstaaten weltweit eine Vorreiterrolle einnehmen. Das Übereinkommen ist das einzig scharfe Schwert, um sicherere Arbeitsbedingungen für die Menschen an den Recycling-Standorten und den Schutz der Umwelt durchzusetzen“, sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR.

Über die Hongkong-Konvention

Im Mai 2009 haben 67 Mitgliedsstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) weltweite Verbesserungen für umweltfreundliches Recycling von Schiffen und für die Arbeitsbedingungen in den Recyclingwerften beschlossen. Die „Hong Kong International Convention for the Safe and Environmentally Sound Recycling of Ships, 2009“ (HKC) tritt zwei Jahre, nachdem folgende Kriterien erfüllt wurden, in Kraft: 15 Staaten müssen sie ratifizieren, die mehr als 40 % der Welthandelstonnage repräsentieren. Zusätzlich dürfen die Recyclingkapazitäten der Zeichnerstaaten (im Durchschnitt der letzten zehn Jahre) nicht weniger als 3 % der Welthandelstonnage betragen. Diese Voraussetzungen wären durch Ratifizierung der Recyclingstaaten China und Indien erfüllt.

Kernpunkt des Schiffsrecycling-Übereinkommens ist die Erstellung einer Schadstoffliste, in der alle toxischen Stoffe wie Asbest, PCB, Ozon abbauende Gase und die TBT-haltigen Außenhautanstriche erfasst werden müssen. Die Konvention enthält weiterhin Bestimmungen für die Zertifizierung und qualitative Auswahl von geeigneten Schiffsrecycling-Werften. Sie gilt für Neubauten ebenso wie für Schiffe der fahrenden Flotte mit mehr als 500 BRZ (Bruttoraumzahl). Damit fallen 50.000 Schiffe unter ihren Anwendungsbereich.