Tunis-Anschlag: Passagiere von Costa und MSC getötet

Beim gestrigen Anschlag in der tunesischen Hauptstadt sind insgesamt etwa 20 Menschen getötet worden. Bewaffnete Attentäter hatten nahe des Bardo Museums ein Blutbad angerichtet. Zwei Kreuzfahrtschiffe lagen zum besagten Zeitpunkt in La Goulette nahe Tunis.

Zum einen war das die Costa Fascinosa. Von ihr befinden sich drei Passagiere unter den Opfern. Zusätzlich wurden acht weitere verletzt und zwei Gäste sind bislang noch vermisst.

„Wir verurteilen den Anschlag auf das demokratische Tunesien auf das Schärfste. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt allen Opfern und ihren Familien. Wir trauern gemeinsam mit ihnen“, so Michael Tahmm (CEO der Costa-Gruppe) auf der Facebookseite des Unternehmens.

Zum anderen lag gestern auch die MSC Splendida in La Goulette. Von den 3.714 Passagieren des Schiffes zählen nach neuesten Gerüchten zwölf zu den Anschlagsopfern, die während des Ausflugs zum Nationalmuseum ums Leben kamen. Darunter drei Japaner, drei Franzosen, zwei Spanier, zwei Kolumbianer, ein Brite und ein Belgier. Zusätzlich werden aktuell zwölf verwundete Kreuzfahrer in Krankenhäusern behandelt und vier Menschen sind weiterhin vermisst. Zwei spanische Bürger, darunter eine schwangere Frau, hatten die Nacht in einem Versteck im Bardo National Museum verbracht. MSC Cruises hat, wie auch Costa, alle Ausflüge umgehend zum Hafen zurückbeordert und die Aktivitäten an Land unterbrochen. An Bord galt die höchste Sicherheitsstufe 3.

Beide Reedereien sind mit eigenen Krisenteams vor Ort und in ständigem Kontakt mit der Regierung. Costa und MSC haben ihre Anläufe in Tunesien bis auf weiteres gestrichen. Darunter fallen die Costa Fortuna, die Costa Favolosa, die Costa neoRiviera sowie die MSC Splendida, die MSC Fantasia und die MSC Preziosa. Gleiches dürfte auch für Costa-Tochter Aida gelten, die ihre Entscheidung derzeit prüft. Der amerikanische Kreuzfahrtkonzern Norwegian Cruise Line läuft das nordafrikanische Land schon seit März 2013 nicht mehr an, nachdem israelischen Passagieren der Landgang verwehrt wurde, wir hatten << hier >> darüber berichtet. Genaue Daten zu der Anzahl der Opfer werden aktuell noch geprüft.

 

(Gastautor: Tobias Bruns von Schiffe-Emden)