So sehen die neuen Hapag-Lloyd-Schiffe für den Panamakanal aus

Maßgeschneidert für den neuen Kanal: Hapag-Lloyds Schiffe der „Valparaíso Express“-Klasse

Bald soll er eröffnen: Der neue Panamakanal. Mit einer optimierten Flotte stellt sich Hapag-Lloyd auf diese Entwicklung ein. Wir zeigen, wie die neuen Schiffe aussehen werden.

Der neue Panamakanal läutet für den Schiffsverkehr zwischen Südamerika und Europa eine neue Ära ein. Großschiffe der Post-Panamax-Klasse mit bis zu 14.000 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) können diese wichtige Handelsroute künftig passieren. Bislang lag die Obergrenze bei gut 5.000 TEU. Vor diesem Hintergrund hat Hapag-Lloyd bereits im April 2015 fünf neue Schiffe bestellt, die vorwiegend im Südamerikaverkehr eingesetzt werden sollen. Mit einer Länge von 333 Metern, einer Breite von 48 Metern und einer Kapazität von 10.500 TEU sind diese Schiffe der neuen „Valparaíso Express“-Klasse maßgeschneidert für die erweiterten Schleusen des Kanals.

Grafik: Hapag-Lloyd

Grafik: Hapag-Lloyd

Gebaut werden die fünf neuen Schiffe derzeit in Südkorea bei Hyundai Samho Heavy Industries. Anfang März wurde der erste Stahlschnitt auf der Werft vorgenommen. Dabei werden die Stahlplatten für die Schiffe zugeschnitten und zu bis zu 1.000 Tonnen schweren Modulen zusammengebaut. Aus diesen Fertigteilen werden dann später in recht kurzer Zeit in den Baudocks der Werft die Rümpfe mit Aufbauten zusammengeschweißt. Zwischen Herbst 2016 und Frühjahr 2017 sollen die Schiffe dann ausgeliefert werden.

Es sind jedoch nicht nur die Idealmaße, die Hapag-Lloyd einen Wettbewerbsvorteil sichern sollen. Ein herausstechendes Merkmal der neuen Schiffe ist ihre sehr hohe Kühlcontainer-Kapazität: Mehr als 2.100 dieser „Reefer“ finden auf jedem von ihnen Platz. „Wir erwarten, dass Reefer-Exporte aus Südamerika zunehmen“, unterstreicht Hapag-Lloyd’s Chief Operating Officer Anthony J. Firmin die Bedeutung der Spezial-Boxen. Produkte wie Bananen, Avocados, tiefgekühlter Fisch oder Trauben füllen die Reefer auf der Route von der südamerikanischen Westküste nach Europa füllen. In die andere Richtung reisen vor allem tiefgekühlte Pommes Frites, Zwiebeln, Kartoffeln, gefrorenes Gemüse oder auch Arzneimittel.

Design und Technik der hochmodernen Hapag-Lloyd-Neubauten versprechen darüber hinaus Kostenvorteile und Effizienzsteigerungen im Betrieb. So wurde der Rumpf auf die besonderen Beladungs- und Geschwindigkeitsprofile im Fahrtgebiet Südamerika hin optimiert. Die 46.530 PS starke Hauptmaschine ist besonders sparsam und besitzt eine emissionssenkende Ventilsteuerung. Ein neuartiges Lasch- und Ladungssystem garantiert eine hohe Ladungsflexibilität. Mit den fünf Neuen dürfte Hapag-Lloyd seine Führungsrolle im Lateinamerikaverkehr nun weiter ausbauen können. „Wer richtig agiert und seine Kapazitäten optimal einsetzt, hat große Vorteile“, ist COO Firmin überzeugt.