Schweden chartert ausgemustertes Kreuzfahrtschiff „Ocean Gala“ als Flüchtingsunterkunft

Im vergangenen Jahr zählte Schweden über 160.000 Flüchtlings-Einwanderungen. Einige Tausend konnten in Kirchen, Feriendörfern und Schulen untergebracht werden. Für viele fehlt jedoch der Platz, weshalb die schwedische Einwanderungsbehörde plant, das seit 2015 einsatzlose Kreuzfahrtschiff „Ocean Gala“ als Unterkunft für 1.800 Flüchtlinge zu chartern. Kostenpunkt: Über 85.000 € pro Tag.

Wer meint, dass die Flüchtlinge einen überdurchschnittlichen Komfort an Bord der „Ocean Gala“ genießen werden, der täuscht. Denn einige Einrichtungen (die ein Kreuzfahrtschiff ausmachen), wie z.B. der Pool, werden geschlossen. Das Casino wurde bereits entfernt und wird künftig als Büroraum genutzt. Es ist zusätzlich angedacht, die verschiedenen Aufenthaltsräume für Bildungszwecke zu nutzen.

Derzeit wird noch intensiv nach einem geeigneten Hafen geschaut, der alle notwendigen Sicherheitsstandards erfüllt. Sollte alles planmäßig verlaufen, so könnten schon sehr bald die ersten Flüchtlinge die schwimmende Unterkunft beziehen.

Die 185 Meter lange sowie 27 Meter breite „Ocean Gala“ wurde erstmals im Oktober 1982 unter dem Namen „Scandinavia“ als Fährschiff eingesetzt. Später folgten verschiedene Namenswechsel und die Umfunktionierung zum Kreuzfahrtschiff. Zuletzt fuhr das Schiff als „Island Escape“ ab dem Jahr 2002 zahlreiche Mittelmeerkreuzfahrten für Island Cruises, bis zur Außerdienststellung  im Herbst 2015.