Natur pur: Mit der MS Deutschland von Phoenix Reisen auf großer Island-Norwegen-Kreuzfahrt

Am 25. Juli 2018 traf die MS Deutschland gemeinsam mit ihren drei Phoenix-Schwestern MS Albatros, MS Amadea und MS Artania zum 30-jährigen Phoenix Reisen Jubiläum in Bremerhaven ein (wir berichteten). Allein 380 Passagiere (was bei 280 Besatzungsmitgliedern etwa 1,4 Passagiere auf 1 Besatzungsmitglied entspricht) erfüllten sich mit dem schwimmenden Grand Hotel den Lebenstraum vieler: Eine große Island-Norwegen-Kreuzfahrt! Schiffsjournal.de war live mit dabei und wie so oft schon zu Beginn von dem unkomplizierten Checkin begeistert. Wir kamen kurz nach 15 Uhr an und mussten freudig feststellen: Am längsten dauerte im Terminal das Durchlaufen des Gebäudes. Ohne Wartezeit ging es durch die Sicherheitsschleuse und nahtlos per Bus zum Schiff (ca. 200 Meter) über. Das eigentliche Einchecken erfolgte inkl. Begrüßungssekt an Bord im Kaisersaal, ebenfalls ohne Wartezeit.

Auf der Deutschland angekommen wurden wir herzlichst von Kreuzfahrtdirektorin Manuela Bzdega mit den berühmten Worten „Willkommen an Bord – Willkommen zu Hause“ begrüßt. 18 spannende Tage lagen nun vor uns, beginnend mit zwei Seetagen gen Island. Doch bevor es richtig los ging, stand erstmal das gemeinsame Flotten-Auslaufen auf dem Programm.

Foto: Schiffsjournal

Nur einmal jährlich kann man diese komplett-Formation aller Phoenix-Hochseeschiffe bestaunen. Völlig begeistert vom Auslaufen und den ersten Bordeindrücken, haben wir es das erste Mal in der Schiffsjournal-Geschichte geschafft, ein Abendessen zu verpassen. Denn nach dem Auslaufen wurden wir im Spa-Bereich auf Deck 3 derart herzlich in Empfang genommen, dass wir die Zeit vergaßen und erste Kontakte knüpften. Kein Problem, es lag schließlich viel Zeit vor uns und wer tatsächlich eine Speisezeit verpasst, kann sich ganz einfach etwas Leckeres wie einen Salat, Hot Dog, Burger u. s. w. auf die Kabine bestellen.

Beim Verzehr des fantastischen Burgers in unserer Kabine 5070 stellte sich uns die Frage, wie wir zwischendurch und insbesondere an den Seetagen mit den Liebsten Daheim in Kontakt bleiben können. Und während wir uns diese Frage stellten, hatten wir auch schon die Antwort parat.

Telefonieren via Whatsapp auf See

Wir haben uns zu Beginn für das Paket mit 300 Megabytes entschieden (25 Euro). Pro Whatsapp-Gesprächsminute verbraucht man etwa 1,5 Megabytes, was bei der Paketgröße ca. 200 Minuten entspricht.

WICHTIG: Sobald der Hafen verlassen wurde, sollte man in jedem Fall die mobilen Daten sowie die Synchronisierungen abschalten und um absolut sicher zu gehen zusätzlich den Flugmodus einschalten.

Phoenix bietet auf der Deutschland derzeit vier Internet-Pakete an, die bei uns durchgehend gut funktionierten und erst nach maximal sieben bzw. vierzehn Tagen ablaufen:

  • 150 MB: 7 Tage-Ablauffrist, 15 Euro
  • 300 MB: 7 Tage-Ablauffrist, 25 Euro
  • 500 MB: 7 Tage-Ablauffrist, 35 Euro
  • 3.000 MB: 14 Tage-Ablauffrist, 95 Euro

Doch bevor wir weiter an Zuhause dachten, genossen wir erstmal die Vorfreude auf das Bevorstehende. Mit dieser Einstellung waren wir schließlich nicht allein unterwegs und auch für so manches Besatzungsmitglied schien der eine oder andere persönliche Erstanlauf auf dieser Route mit dabei zu sein.

Die See verhielt sich in den ersten beiden Tagen durchwachsen, zu Beginn sonnig/ruhig, später etwas rauer und windiger, was der Stimmung an Bord aber keinen Abbruch tat! Und ganz ehrlich, wer nach Island reist, der sollte grundsätzlich kein mitteleuropäisches Sommer-Wetter erwarten.

Die meisten Gäste sind nicht zum ersten Mal an Bord eines Kreuzfahrtschiffes und auf der MS Deutschland wurde in den ersten 48 Stunden einiges geboten. Neben der Möglichkeit beim Shuffleboard, Dart oder Bingo teilzunehmen, konnte man sich darüber hinaus bei der Themen-Kaffeestunde „Alles Erdbeere“, dem maritimen Austern-Buffet oder dem ersten von insgesamt drei Gala Abendessen kulinarisch verwöhnen lassen. Bühnen-Fans kamen mit der Irish Tap Show „Celtic Dreams“ voll auf ihre Kosten, um nur ein paar Tagesprogrammpunkte aus den ersten Seetagen zu benennen.

Wir kamen auf See in den Genuss, einige Besatzungsmitglieder näher kennenzulernen. Christel Teichmann z.B. ist die Frau für alle Spezialfälle und auf Deck 6 anzutreffen. Bei ihr kann man sich mit den ausgefallensten Wünschen melden. Gleich ob es sich dabei um einen Privatausflug, einen Helikopterrundflug oder dem Wunsch nach einer Stretchlimousine handelt. Christel Teichmann macht alles umsetzbare möglich.

Heimaey (Westmännerinseln) Island – Unsere ersten Schritte auf isländischen Boden

Nach 1.089 Seemeilen (2.017 Kilometer) ist es soweit: Unser neues Zuhause mit 175 Metern Länge erreichte die vulkanische Inselgruppe Heimaey (zu dt. Westmännerinseln). Mit viel Fingerspitzengefühl ist es Kapitän Hubert Flohr gelungen, uns in den Hafen zu manövrieren.

Foto: Schiffsjournal

Dass Kreuzfahrtschiffe im Hafen festmachen ist keine Selbstverständlichkeit und abhängig vom Faktor Größe und Wetter. Hier kommt uns die langjährige Erfahrung des Kapitäns entgegen, sodass wir unsere ersten Schritte auf Island mit einer Höchsttemperatur von 12 ° C via Gangway absolvieren können.

Foto: Schiffsjournal

Heimaey wurde während des letzten Vulkanausbruchs im Jahr 1973 nahezu vollständig zerstört bzw. von Vulkanasche und Gestein überdeckt (bis zu 1,8 Meter). Als eines der Wahrzeichen gilt die „schwarze“ Stabkirche Stafkirkjan (ein Geschenk der Norweger).

Foto: Schiffsjournal

Die Umgebung lässt sich trotz Lavawüste auf den Wanderwegen gut zu Fuß erkunden und hölzerne Kreuze zeigen auf, wo sich unter dem Gestein noch Gebäude befinden/befanden.

Foto: Schiffsjournal

Der Vulkanausbruch wurde inzwischen offiziell für beendet erklärt und die Stadt neu errichtet. Heute zählt das moderne Heimaey 4.500 Einwohner, gewinnt immer mehr an Zuspruch der Isländer und Kreuzfahrer erwartet beim Ein-/Auslaufen ein fantastisches Fels-Panorama.

Pünktlich um 21 Uhr machten wir die Leinen los und im Kaisersaal präsentierte sich das professionelle Ensemble im Kaisersaal mit „Musik ist Trumpf“.  Während wir so langsam die Westmännerinseln verließen, freuten wir uns auf den morgigen Tag, denn dort stand eines der Reisehighlights für uns auf dem Programm….

Hafnarfjördur – auf Verjüngungskur in der Blauen Lagune

Hafnarfjördur verfügt über eine gute Infrastruktur, liegt unweit der isländischen Hauptstadt Reykjavik, zu der ein kostenloser Shuttle-Transfer zur Verfügung stand. Wir haben uns jedoch gemeinsam mit 21 weiteren Kreuzfahrern für einen Ausflug in die Blaue Lagune entschieden, diese ca. 30 Min mit dem Bus vom Hafen entfernt liegt. Ausflugskosten: 129 €, Duschgel, Handtücher etc. alles vor Ort, nicht privat buchbar, da meist weit im Vorfeld ausgebucht! Die Wassertemperatur in der Blauen Lagune beträgt bis zu 41 Grad C. Wettertechnisch hatten wir Glück, die Sonne durchbrach immer wieder die Wolkendecke und der angekündigte Regen blieb während unseres Aufenthaltes aus. Bei 20 ° C war dies übrigens der wärmste Tag des Jahres, ließ man uns wissen. Der Sommer hingegen war insgesamt betrachtet der schlechteste seit einhundert Jahren. Die Lagune soll laut Aussage vieler die Besucher um 5 Jahre verjüngern. Jeder Besucher kann sich im Bad und im Preis inbegriffen eine Mineralienmaske auftragen. Laut Tourguide der beste Ausflug und die Lagune zählt weltweit zu den TOP TEN aller Touristik-Attraktionen.

Nach über 2 ½ Stunden Aufenthalt machten wir uns auf den Rückweg und erneut in Hafnarfjördur angekommen, entschieden wir uns für einen kleinen Hafenspaziergang, bevor schließlich der angekündigte Regen dann doch noch einsetzte. Die Stadt verfügt über einen großen Fischereihafen, moderne Industrieanlagen und seit 1898 verfügt sie auch über eine Straße nach Reykjavik, der Hauptstadt des Landes (ca. 10 Kilometer Entfernung).

Foto: Schiffsjournal

Isafjördur – Unsere erste Walknochen-Begegnung

Am 30. Juli 2018 erreichten wir schließlich Isafjördur. Ein Ort, der durch eine atemberaubende Landschaft beeindruckt und uns mit einer schönen Einfahrt durch den Isafjord überraschte. Das Stadtzentrum ist nur 700 Meter entfernt und vor Ort sollte man in jedem Fall den Stadtpark einen Besuch widmen, dieser die Gäste mit einem imposanten, 5 Meter hohen Tor aus Walknochen begrüßt. Er zählt gewiss nicht zu den größten Parks, doch wer benötigt in dieser natürlichen Umgebung schon zusätzlich angelegtes Grün!?

Nachdem wir Isafjördur weiträumig erkundet hatten, freuten wir uns zum Abend auf eine überaus grandiose Gatsby-Show im Kaisersaal der MS Deutschland, diese wir gemeinsam mit dem Bordfriseur Hubert und der Physiotherapeutin Iris everlingbesuchten. Hubert war an dem Tag für die in den 20er Jahren typischen Frisuren verantwortlich und verriet uns, dass er diese trotz gut gefülltem Terminkalender vor, während und nach der Arbeit kreierte. Bei einer 18-tägigen Reise haben wir uns auch für einen Haarschnitt bei Hubert entschieden, der für Herren mit 26 Euro zu haben ist. Obwohl bei einer Windstärke von 7-8 das Schiff sich gut bewegte, nahm das fantastische Showensemble die Herausforderung an und enttäuschte das Publikum in keinster Weise. Die Gatsby-Show (Akrobatik-Einlagen inklusive) rundete den Abend nicht nur perfekt ab, sie passte auch stylisch ideal zur MS Deutschland, dem schwimmenden Grand Hotel im Stil der 20er und 30er Jahre.

Akureyri – Unsere Lieblingsstadt im Norden Islands

Unser nächster Anlaufhafen Akureyri liegt am Fuße des Fjords Eyjafjördur und ist mit rund 20.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Islands. Der 60 Kilometer lange sowie bis zu 24 Kilometer breite Eyjafjördur bietet traumhafte Panoramen und machte neugierig auf das was noch folgen sollte. Vorab sollte erwähnt werden, dass man auf dem Eyjafjördur mit etwas Glück auf Walsichtungen stoßen kann. Auch wir haben aus der Ferne die eine oder auch andere Flosse entdecken können.

Akureyri wurde schnell zur Lieblingsstadt in Island. Begründet mit der Tatsache, dass man die Stadt relativ einfach erkunden kann, die Menschen uns stets freundlich begegneten, wir am Rande kleine, aber wunderschöne Wasserfälle entdeckten, die Infrastruktur passte ohne dabei zu erdrücken und wir dort gerne über die 8 ½ Stunden hinaus verweilt hätten.

Wir haben uns schließlich dazu entschieden an der Rezeption zwei Phoenix Reisen Fahrräder zu reservieren, mit diesen wir für 9 Euro p. P. / Rad (4 Stunden, ganztägig für 15 Euro möglich) die Stadt erkundeten. Sie ließen sich mit ihren sieben Gängen super bedienen, befanden sich in einem tadellosen Zustand, wurden praktisch vor der Gangway platziert und sind eine klare Empfehlung wert, zumal ein Helm, ein Fahrradschloss sowie ein kleiner integrierter Einkaufskorb stets dazu gehören.

Foto: Schiffsjournal

Während unserer vierstündigen Tour hat es uns bei Kaiserwetter zuerst an den nahegelegenen Flughafen gezogen, dessen 2.400 Meter lange Landebahn direkt hinter einer Bundestraße am Ende des Eyjafjördur beginnt. Ein Dorado für Flugzeugfans, auch wenn es sich hier um einen kleinen Flughafen handelt, der pro Jahr immerhin fast 15.000 Starts bzw. Landungen zählt.

Foto: Schiffsjournal

Neben einen spektakulären Flughafen verfügt Akureyri um so vieles mehr. Wie z.B. einer zentral gelegenen Kirche – die Akureyrarkirkja. Sie macht nicht nur optisch einen guten Eindruck, auch der Ausblick auf den Eyjafjördur ist imposant, wodurch das im Jahr 1941 eröffnete Gotteshaus eindeutig zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zählt.

Foto: Schiffsjournal

Pünktlich um 17 Uhr hieß es in Island letztmalig „Leinen los“. Am Abend zu 21:30 Uhr erreichten wir schließlich den Polarkreis und die Besatzung lud zur traditioniellen Polartaufe auf dem Pooldeck ein. Standesgemäß wurde der Schlüssel von Neptun und seiner Gemahlin Tetis an Kapitän Flohr übergeben, dessen Teilnahme beurkundet wurde.

Foto: Schiffsjournal

Überquerung des Polarmeers mit Schokolade, Udo Jürgens und einem Geldgewinn

Speziell für die Überquerung des Polarmeers befanden sich drei Fachmänner an Bord. Diese schulten die Besatzung, insbesondere auf der Kommandobrücke, da seit diesem Jahr ein Polartraining verpflichtend ist für alle Schiffe die das Gewässer (rund um Grönland) befahren. Allein diese Passage zwischen Akureyri und Honningsvåg machte 1.087 Seemeilen (2.013 Kilometer) aus, verbunden mit zwei Seetagen.

Diese verbrachten einige neugierige Se(h)leute mit der gebotenen Möglichkeit, sich die Brücke anzuschauen, diese die meisten noch aus den zahlreichen Folgen „Das Traumschiff“ mit Siegfried Rauch alias Kapitän Jakob Paulsen kennen.

Schokoladenfans bot sich darüber hinaus ein wahres Schlemmerparadies im Restaurant Berlin. Unter dem Motto „Alles Schokolade“ wurde den Gästen edelste Variationen dieser beliebten Köstlichkeit zum Durchprobieren präsentiert. Neben Törtchen, Kuchen und Pralines, durfte auch eine heiße Schokolade nicht fehlen, im Übrigen die Beste, die wir bis dato getrunken haben!

Und wer über die Kaffeestunde hinaus noch immer das Bedürfnis nach Sahne hatte, der besuchte die Show „Aber bitte mit Sahne“, eine Show – angelehnt an das Udo Jürgens Live-Konzert aus dem Jahr 2009. Gleich wie man die Seetage verbringen wollte, es wurde für jeden Geschmack das Passende geboten. Wir versuchten mitunter unser Glück beim Bingo und räumten dabei unerwartet den Jackpot ab.

Mit 70 Euro mehr in der Geldbörse passierten wir dann schließlich am 4. August 2018 gegen 14 Uhr das Nordkap – eines der Hauptdestination vieler Reisender. In Honningsväg machten wird um 17 Uhr bei typisch nordischen Wetter fest.

Bamse und die Nordkapkugel

Ohne einen gebuchten Ausflug ist es Kreuzfahrtgästen nicht möglich, das Nordkap zu erreichen. Der Ausflug via Bus (40 Minuten pro Strecke) kostete 69 Euro und beinhaltete auch die Eintrittsgebühr. Wetterbedingt war die Sicht (5 Meter) leider sehr eingeschränkt, landschaftlich machte die Fahrt mit Sichtung einiger Rentiere jedoch einiges wieder gut. Oben auf dem Nordkap besteht zusätzlich die Möglichkeit die St. Johannes Kapelle aufzusuchen oder vom nördlichsten Postamt Europas eine Ansichtskarte mit Sonderstempel zu verschicken.

Wer sich dazu entscheidet in Honningsväg zu bleiben, dem empfiehlt sich ein ausgiebiger Spaziergang in der Umgebung. Einige Hügel laden zum Verweilen ein und präsentieren sich mit zahlreichen Pflanzen und teilweise auch Bächen und fantastischen Aussichten.

Am Hafen, der sich direkt im Ortszentrum befindet, stößt man unvermeidlich auf die Bamse-Statue. Hierbei handelt es sich nicht um einen ins deutsche übersetzten Teddybären, sondern vielmehr um einen gutmütigen Bernhardiner.

Foto: Schiffsjournal

Der Geschichte nach wurde Bamse 1937 in Honningsvåg geboren und gehörte dem damaligen Hafenmeister des Orts Erling Hafto an. Zwei Jahre später heuerte sein Herrchen auf dem norwegischen Marineschiff Thorodd als Kapitän an. Bamse kam als Schiffshund mit und wurde 1940 sogar als offizielles Besatzungsmitglied eingetragen. Als Hafto kurz darauf versetzt wurde, setzte sich die Mannschaft der Thorodd dafür ein, dass Bamse an Bord bleiben durfte. Denn Bamse soll nicht nur zwei Besatzungsmitgliedern das Leben gerettet haben, er soll an Bord auch öfters seine Vorderpfote auf die Schulter eines Streitenden gelegt haben, um diesen zu besänftigen, war beim Fußball ebenso gern dabei, wie bei den Barbesuchen an Land und soll schließlich auch Mannschaftsmitglieder zum Ende der Sperrstunde vom Landgang abgeholt haben, wofür er den Bus benutzte, für diesen ihm die Fahrkarte am Halsband befestigt wurde. Um nur ein paar Mythen rund um den vierbeinigen Helden zu benennen.

Das Marineschiff Thorodd war in Tromsø stationiert, eine Stadt in der nicht nur Bamse seine Runden drehte, auch wir machten Halt in der Hafenstadt – die 344 Kilometer (Luftlinie) nördlich des Polarkreises liegt.

Der nördlichste Botanische Garten

Wir verzichteten auf den kostenlosen Busshuttle und machten uns direkt nach Ankunft zu Fuß auf dem Weg zum Botanischen Garten, der vom Terminal mit einer Entfernung von lediglich 500 Metern gut zu erreichen ist. Der Botansiche Garten liegt zwischen dem 69. Und 70. Breitengrad und ist somit der nördlichste Botanische Garten der Welt. Tausende verschiedene Pflanzenarten aus aller Welt gibt es zu entdecken, selbst jene Arten, die man vielmehr im Süden vermuten würde. Ein absoluter Tipp und kostenfrei besuchbar.

Nach einigen grünen Eindrücken durfte auch ein Besuch der Eismeerkathedrale nicht fehlen! Leider war der Zutritt zum Zeitpunkt aufgrund von Hochzeitsveranstaltungen nicht möglich, dennoch zählt die Eismeerkathedrale zu eines der wichtigsten Wahrzeichen in Tromsø, neben der Tromsö-Brücke, die die Insel Tromsöya mit dem Festland verbindet und am Fuße der Kathedrale endet. Wir erfuhren, dass das Mosaik-Buntglasfenster nachträglich eingesetzt wurde und bis heute sehr umstritten ist. Der Fenstertausch war aber insoweit sinnvoll, da seither die Lichteinflüsse besser gebrochen werden und die Besucher auf das Tragen von Sonnenbrillen verzichten können.

Foto: Schiffsjournal

Der wichtigste Arbeitgeber stellt übrigens das imposante Universitätsklinikum dar, dessen Versorgungsgebiet fast 10 % der norwegischen Bevölkerung ausmacht und wir zum Glück nur aus der Ferne betrachteten. Tromsø überzeugte in vielerlei Hinsicht, entsprechend gerne waren wir hier. Gut gestärkt wohnten wir am Abend kurz nach dem Auslaufen erneut dem Kaisersaal der MS Deutschland bei, um auf keinen Fall die Show „Best of Musical“ zu verpassen, mit Darbietungen aus den Musicals „Cats“, „Elisabeth“, „Jekyll & Hyde“, „Grease“ und „Saturday Night Fever“.

Stokmarknes: Geburtsstätte der Hurtigruten

Echte Schiffsfans kommen in Norwegen um die Kleinstadt Stokmarknes auf der Insel Hadseløya nicht herum. Sie gilt als die Geburtsstätte der Postschiffreederei Hurtigruten, die dort im Jahr 1893 ihren Dienst aufnahm. Die ausgemusterte MS Finnmarken erinnert noch heute daran, die unweit des Kreuzfahrtterminals liegt und an dem 1993 eröffneten Hurtigruten Museum anschließt.

Ein idyllischer Ort, in diesem wir die Ruhe und herrliche Einblicke in eine typisch norwegische Kleinstadt genossen. Über der Stokmarknes Brücke gelangt man in wenigen Minuten auf die Insel Boroya. Dort befindet sich unter anderem ein Hotel, Ferienhütten sowie ein trockengelegtes Fischerboot, das als Pub umfunktioniert wurde.

Da an diesem Tag des 5. Augusts 2018 noch ein zweiter Anlauf auf dem Programm stand, machte die MS Deutschland pünktlich um 13 Uhr ihre Leinen los, um schließlich über den berühmten Raftsund nach Svolvær zu gelangen, ein besonderes Erlebnis!

Der Trollfjord im Raftsund

Der 20 Kilometer lange Raftsund ist malerisch und umgeben von Naherholungsgebieten. Einzelne Sandstrände – die eher an die Südsee erinnern – säumen neben dem massiven Gebirge und vielen Schären die Passage. Das Wetter war stabil und die meisten Passagiere lockte es raus, auf die großzügigen Außendecks der MS Deutschland.

Besonders atemberaubend war der Besuch des Trollfjords – einen rund 2 Kilometer langen Seitenarm des Raftsunds. Nur kleine Kreuzfahrtschiffe kommen in den Genuss, diesen zu besuchen. Zwischen den Felswänden und der MS Deutschland bestand Backbord wie auch Steuerbord lediglich ein Spielraum von 8 Metern.

Während hierzulande bei Rekordtemperaturen mit weit über 30 Grad geschwitzt wurde, rundeten zum gleichen Zeitpunkt unsere „Bordelfen“ an Deck bei 15° C die Durchfahrt mit Glühwein perfekt ab.

Svolvær – zwischen Meer und Gebirge

Nach einem spektakulären Wendemanöver erreichten wir wenige Seemeilen weiter schließlich Svolvær, mit gut 4.000 Einwohnern die größte Stadt der Lofoten, bekannt für den Fischfang und von Beginn an fester Bestandteil der Hurtigrute.

In der Hauptfangzeit werden bis zu 50.000 Tonnen Kabeljau von ca. 3.000 Fischern gefangen, wovon ein Großteil zu Stockfisch – der norwegischen Fischspezialität schlechthin – verarbeitet wird. Entsprechend viele Trocknungsgestelle sind hier aufzufinden. Jedes Jahr im März findet in Svolvær auch die Weltmeisterschaft im Kabeljau-Angeln statt.

Bodø  – die attraktivste Stadt Norwegens?

Nüchtern und funktional: So kann Bodø als unser nächster und erster von zwei Anlaufpunkten des 6. Augusts 2018 knapp beschrieben werden. Die Stadt verfügt über zahlreiche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Begrüßte uns zunächst verregnet, während wir die unweite Domkirche besuchten. Diese wirkt äußerlich im neugotischen Stil (mit freistehendem Glockenturm) unscheinbar, kommt innen aber in voller Pracht zur Geltung. Halstücher, CD´s und Tassen sind hier übrigens für kleines Geld als Souvenir zu erwerben.

Bodø wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, wie auch das Vorgängergebäude der erst im Jahr 1956 eingeweihten Domkirche. Der Wiederaufbau erklärt das auffällig moderne Erscheinungsbild, das bei Norwegern immer mehr an Zuspruch gewinnt. So steigen die Einwohnerzahlen kontinuierlich. Dem Gast und Einwohner stellt sich hier aber auch viel Kunst und Kultur gegenüber, wodurch Im Jahr 2016 die Auszeichnung zur „attraktivsten Stadt“ Norwegens folgte.

Foto: Schiffsjournal

Täglich um 12 Uhr machen die nordwärts fahrenden Hurtigruten-Schiffe fest, was wir auch nach Rückkehr vom Außendeck des MS Deutschland Lido Grills bei einem sündhaft leckeren Burger und inzwischen sonnigem Wetter zur Abfahrt beobachten konnten.

Elch- und Gletscherzunge in Svartisen

Nach einer impressionsreichen Ausfahrt machten wir uns schließlich auf den Weg zum 76,5 Seemeilen entfernten Svartisen-Gletscher. Der Svartisen ist nach dem Jostedal-Gletscher der zweitgrößte Gletscher Norwegens und kann berechtigt als ein weiterer Höhepunkt dieser Reise bezeichnet werden. Bereits vom Schiff aus konnte man die Naturgewalten um den Svartisen-Gletscher bestaunen. Besonders schön: Ein Regenbogen säumte zur Begrüßung den Gletscher während die MS Deutschland ankerte.

Foto: Schiffsjournal

Vom Tender-Anleger bis zur „Hütte“ sind es etwa 15 Minuten zu Fuß. Wer möchte kann dort für 10 Euro pro Person an das Gehege von Elchen herantreten und diese für Fotos sogar nach einer kleinen Futterzugabe küssen. Wer stattdessen den Gletscher aus nächster Nähe sehen möchte, sollte in jedem Fall über festes Schuhwerk verfügen und über ausreichend Zeit (etwa eine Stunde für den Hin- und eine Stunde für den Rückweg). Da unsere Zeit jedoch knapp bemessen war, wollten wir die Abfahrt des Schiffes in keinem Fall verpassen und entschieden uns stattdessen bei den Elchen zu verweilen und die fantastischen Aussichten zu genießen.

Rock City Namsos

Nach einer ruhigen Nacht auf See empfing uns auch Namsos – ähnlich wie Bodø 24h zuvor – anfänglich mit Regen. Bereits nach dem Anlegen brach die Wolkendecke jedoch auf und die Sonne kam hervor.

Foto: Schiffsjournal

Bei angenehmen 21 Grad machten wir uns auf den Weg in das Zentrum der Stadt, die in erster Linie für Rockmusik und Sägewerke bekannt ist und als eines der wichtigsten Handelszentren in Mittelnorwegen kommuniziert wird.

Zu Fuß überquerten wir zunächst vom Nachbarort Spillum kommend die 360 Meter lange Namsosbrua, welche im Jahr 2005 eröffnete und für Fahrzeuge mautpflichtig ist. Die Norweger umgehen die Mautgebühr geschickt und legten sich überwiegend Elektrofahrzeuge zu, diese von der Mautgebühr befreit sind.

Am Ende der Brücke gelangt man direkt in das Stadtinnere, beginnend mit einem einmaligen Aussichtspunkt. Ursprünglich bestand Namsos aus einer Holzhäuser-Ansiedlung, die drei Mal vollständig niederbrannte, zuletzt im Zweiten Weltkrieg. Der Stadtname dient in einem amerikanischen Wörterbuch entsprechend als „Totale Vernichtung“, „Namsosed“.

Auch wenn das Stadtbild noch stark von den Sägewerken geprägt ist, so sind die Häuser heute längst aus Stein, Stahl, Beton und Glas gefertigt. Immer wieder findet man Plätze, die zum Genießen einladen, wie z.B. der Yachthafen oder die Grünflächen rund um die Namsos Kirche.

Passend zum Hafen stimmte sich auch die Besatzung der MS Deutschland ein und schaffte mit einem Rock´n Roll Abendessen sowie einer Rock´n Roll Show das adäquate Pendant.

Fahrradstadt Nauste

Deutlich ruhiger ging es am Folgetag in Nauste zu, wo wir am 8. August 2018 zwischen 10 und 14 Uhr auf Reede lagen. Ein Ort, den die ersten Urlauber schon im 19. Jahrhundert für sich entdeckten, um primär Lachs zu fischen oder zur Jagd in den umliegenden Bergen aufzubrechen. Auch heute noch zählt das Lachsfischen als ein wichtiger Nebenerwerb der dort lebenden Menschen am Ende des nördlichen Eresfjords.

Vor Ort fallen immer wieder bunt angemalte Fahrräder ins Auge. Diese stehen nach ersten Informationen für die talentierten Radfahr-Sportler die aus Nauste stammen sollen.

Die Bahnkapelle in Åndalsnes

Drei Stunden bzw. 38 Seemeilen weiter kamen wir mit unserem schwimmenden Grand Hotel in Åndalsnes an. Ein primär für Kletterer/Wanderer sehr zu empfehlender Ort, nicht nur weil es entsprechende Geschäfte gibt, die das notwendige Equitment anbieten. Wir haben uns auch ohne Klettererfahrung zügig in den am Isfjord gelegenen Ort verliebt, umgeben von schön anzusehenden alpinen Gipfeln.

Apropos zügig: Im 2.200-Einwohner-Ort – unweit des Hafens direkt am Bahnhof – fällt jedem Gast ein Eisenbahnwagen ins Auge, der als Kapelle umfunktioniert wurde. Ein dunkelroter, ehrwürdiger Wagen, der als Geschenk der NSB überreicht und am 10. Juni 2003 im Beisein von König Harald und Königin Sonja eingeweiht wurde. Außergewöhnlich und beeindruckend ist Norwegens einzige Kirche auf Schienen.

Norwegens magischer Kreuzfahrtklassiker – Der Geirangerfjord

Nicht auf Schienen sondern weiter via Seeweg ging es über Nacht nach Geiranger bzw. zum 16 Kilometer langen Geirangerfjord: Ein Muss für Norwegen-Kreuzfahrer! Das Wetter war sehr wechselhaft, der Ort – mit seinen 500 Einwohnern – hat sich im Vergleich zum letzten Besuch offensichtlich mit mehr Aufbauten verändert und dennoch ist der Geirangerfjord, der im Jahr 2005 vom UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde, unverändert eine Reise wert.

Vier der berühmten sieben Schwestern sollten am 9. August 2018 fließen, gegenüber des berühmten Wasserfalls Freier. Der einer Legende nach jede der sieben Schwestern heiraten wollte, diese jedoch ablehnten und der Freier mehr und mehr zur Flasche griff, dessen Fallform eindeutig daran erinnert.

Magische Kreuzfahrtmomente, bei denen wir und einige andere Passagiere unter Beobachtung standen. Nicht nur der Trollkopf zeigte pflichtbewusst sein Gesicht, auch eine neugierige Möwe begleitete uns über mehrere hundert Meter.

Legendäre Küchenparty auf der MS Deutschland

Nach einem fast achtstündigen Aufenthalt in Geiranger hieß es noch einmal alle Kräfte sammeln, denn die außerordentlich sympathische MS Deutschland Besatzung lud zur legendären Crewshow mit anschließender Küchenparty ein! Wir erfuhren, dass die Besatzung sich schon Tage zuvor darauf vorbereitete und sich enorm freute, die Gäste ein stückweit in ihre Welt mitzunehmen. Was absolut gelang: Denn dem Zuschauer wurden heimische Tänze ebenso vorgestellt wie ein Michael Jackson Double. Das Wichtigste: Alle hatten unvergesslichen Spaß!

Unvergesslich war auch die Küchenparty. Während zu „Born to be wild“ und abgedunkelter Partybeleuchtung die Pfanne in Flammen stand, kam ein Song später das Michael Jackson Double mit „Billy Jean“ erneut zum Einsatz. Der Sekt wurde für die Partygäste freigegeben und die Stimmung war bereits nach wenigen Minuten grandios. Für uns mit Abstand die beste Party, die wir je auf einem Kreuzfahrtschiff erlebten! Die MS Deutschland hat zugleich bewiesen: Discotheken werden überbewertet, keine Location ist heißer, als die Bordküche.

Bergen – die regenreichste Stadt Europas

So feuchtfröhlich die Nacht, so feucht auch der Besuch in Bergen – unserem letzten Halt vor der Rückkehr nach Bremerhaven. Es regnete fast durchgehend in Norwegens „heimlischer Hauptstadt“, die lange die größte Stadt des Landes war. Zwar lagen wir mit über zehn Stunden großzügig bemessen am Hafen, doch so richtig raus wollte geschätzt nur jeder 2. Wir kannten Bergen bereits, dennoch wollten wir den Aufenthalt nutzen und zumindest die Handelshäuser erneut besichtigen und den 327 Meter hohen Mount Floyen oberhalb des Stadtzentrums erklimmen. Die Kamera stets dabei, die sich an diesem Tag aufgrund der Wetter-, Verkehrs- und Baustellenlage allerdings nur für einzelne Schnappschüsse in den Handelshäusern eignete.

Um so mehr freuten wir uns bereits während des frühzeitigen Rückweges auf eine heiße Schokolade und einem guten Stück Torte! So langsam mussten wir uns auch mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass die Reise ihrem Ende naht und wir spätestens am folgenden Seetag unseren Koffer die nötige Aufmerksamkeit schenkten. Doch bevor wir das taten, kehrten wir noch im Restaurant Vier Jahreszeiten ein, für dieses wir uns bereits im Vorfeld einen Tisch sicherten. Das Vier Jahrsezeiten ist an Bord der MS Deutschland das beste Restaurant, in diesem uns am Abend vor dem Auslaufen gen Heimat sechs besonders hochwertige Gänge serviert wurden.

Collage: Schiffsjournal

Unser Fazit

18 Tage Island/Norwegen stehen für Natur, Abenteuer, unzählige Eindrücke und Begegnungen vieler Art. Zu unseren persönlichen Favoriten zählten die Blaue Lagune, Akureyri, Tromsø, der Trollfjord, Svartisen sowie Åndalsnes.

Wir haben die Zeit sehr genossen und gute 2-3 Tage gebraucht, um wieder richtig Zuhause in Berlin anzukommen. Etwa 70 % der Gäste waren Phoenix Reisen Stammgäste. Wir können die hohe Anzahl an „Wiederholungstätern“ verstehen, denn auch auf der Deutschland lebt die familiäre, liebenswerte Phoenix-Philosophie kontinuierlich auf.

Zahlreiche neue Kontakte konnten wir knüpfen, mitunter Vielfahrer Konny und Ronny, die sich am 21.03.2014 unter Kapitän Morten Hansen das Ja-Wort gaben. Konny betonte zum Abschied: „Phoenix Reisen kümmert sich sehr um seine Gäste, persönlich und angenehm. Das Preis-Leistungsverhältnis ist stimmig und man kann von der Buchung an sich zurücklehnen und den Urlaub genießen.“

Ein paar Zahlen zur Reise

  • Zurückgelegte Seemeilen/Kilometer: 4.472/8.281
  • Gebackene Brötchen: 12.500
  • Verwendete Eier: 19.500
  • Verwendete Kartoffeln: 1.100 Kg
  • Verzehrter Fisch: 1.350 Kg
  • Verzehrtes Fleisch: 3.900 Kg
  • Getrunkenes Bier: 2.700 l
  • Getrunkener Hauswein: 2.380 l
  • Getrunkener Sekt: 5.000 Gläser
  • Angerichtete Teller: 67.000 Stück

Schiffsjournal.de reiste an Bord der MS Deutschland auf Einladung von Phoenix Reisen!

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