Nach 120 Tagen im Einsatz – Minenjagdboot Grömitz kehrt zurück

Am Freitag, den 21. Dezember 2012, kehrt das Minenjagdboot Grömitz um 10:00 Uhr unter den Klängen des Marinemusikkorps Ostsee in seinen Heimathafen Kiel zurück.

Seit Sommer des Jahres war das zum 3. Minensuchgeschwader gehörige Boot der deutsche Beitrag im ständigen NATO-Minenabwehr-Verband SNMCMG 2 (Standing NATO Mine Countermeasure Group 2). Am 24. August war die “Grömitz” unter dem Kommando von Kapitänleutnant Björn Fischer (32) aus Kiel aufgebrochen und hatte sich im italienischen Augusta dem internationalen Einsatzverband angeschlossen. Unterstellt war die “Grömitz” dem NATO Hauptquartier in Neapel und nahm dabei unter anderem an der NATO-Operation ACTIVE ENDEAVOUR (OAE) zur Seeraumüberwachung im Mittelmeer teil. Für die 39-köpfige Besatzung spielte sich der Einsatz im NATO-Verband wesentlich im westlichen und östlichen Mittelmeer ab. Zu den Höhepunkten zählte die Teilnahme an den internationalen Manövern NOBLE MARINER 2012 vor der Küste Frankreichs sowie am türkischen Minenabwehrmanöver NUSRET. Dabei galt es, in einem komplexen Szenario unter asymmetrischer Bedrohung die Minenjagdfähigkeit nachzuweisen. Kapitänleutnant Fischer zieht aus dem viermonatigen Einsatz eine positive Bilanz: “Während beider Manöverteilnahmen hat die Besatzung mehrere Übungsminen identifiziert. Nach der fordernden Einsatzausbildung in Deutschland konnte die Besatzung das Erlernte anwenden, festigen und vertiefen. Alle Besatzungsmitglieder haben sich stetig weiterentwickelt und haben die Deutsche Marine im internationalen Rahmen würdig repräsentiert.” Größte Herausforderung und spektakuläres Erlebnis in nautischer Hinsicht war die Passage der Straße von Korinth. Neben den vielfältigen Übungen in See standen für die “Grömitz” auch diverse Hafenbesuche auf dem Programm. Angelaufen wurden Häfen unter anderem in Spanien, Frankreich, der Türkei und in Albanien. Die Besatzung hat in den 120 Tagen Abwesenheit knapp 12.000 Seemeilen zurückgelegt, was ungefähr einer Strecke von 22.000 Kilometern – oder einmal der Strecke von Hamburg nach Sydney entspricht. Nach dem Festmachen an der Pier wird die Besatzung Ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub antreten.

Foto: Marine

Hintergrundinformationen

Die “Standing NATO Groups” sind die ständigen, multinationalen maritimen Reaktionsverbände, welche sicherstellen, dass die NATO schnell und flexibel agieren kann. Insgesamt unterhält die NATO vier dieser Marineverbände.

Um ihre Einsatzbereitschaft und Operationsfähigkeit zu erhalten, nehmen die Flottenverbände jährlich an verschiedenen nationalen und internationalen Übungen teil. Die Verbände besuchen regelmäßig verschiedene Häfen. Dabei laufen sie auch Häfen von Nicht-NATO-Mitgliedsstaaten an.

Zu den Aufgaben der Verbände gehören seit der veränderten sicherheitspolitischen Lage weltweit auch Embargooperationen, Search and Rescue Operationen (Suche und Rettung), humanitäre Hilfseinsätze, sowie Katastrophen- und Anti-Terror-Einsätze.