Marine: Nach Operation auf dem Mittelmeer – Rückkehr der Fregatte “Sachsen” am 14. Dezember

Fregatte “Sachsen” kehrt von der SNMG2 zurück

Die Fregatte “Sachsen” wird am Sonnabend, den 14. Dezember, um 10 Uhr in ihren Heimathafen Wilhelmshaven zurückkehren. Das Schiff beteiligte sich am Ständigen Maritimen Einsatzverband der NATO 2 (SNMG2). Die “Sachsen” nahm unter anderem an der “Operation Active Endeavour” (OAE) teil. Ziel dieser Operation ist die Abwehr terroristischer Aktivitäten und Unterbindung des Waffenschmuggels im Mittelmeer. Außerdem stand die Teilnahme an den Manövern “Brilliant Mariner” und “Dogu Akdeniz” auf dem Programm. Durch die Zusammenarbeit und gemeinsame Übungen mit Einheiten der spanischen und türkischen Marine hat die Besatzung der “Sachsen” ein sehr hohes Ausbildungsniveau erreicht und auch freundschaftliche Beziehungen zu den Besatzungen der Partnermarinen knüpfen können.

Für Fregattenkapitän Jörg Maier, der das Kommando über Schiff und Besatzung erst kurz vor dem Auslaufen übernahm, war die Teilnahme an der SNMG2 ein großer Erfolg. “Das was geleistet wurde, macht mich als Kommandant sehr stolz. Für mich ganz persönlich war die Seefahrt eine großartige Gelegenheit, die Frauen und Männer der “Sachsen” in vielen verschiedenen Situationen, Manövern und Belastungsintensitäten zu erleben, kennen zu lernen und zur Einsatzfähigkeit auszubilden.” Die “Sachsen” verließ Wilhelmshaven Ende August diesen Jahres. Die Route führte die rund 200-köpfige Besatzung unter anderem in die Häfen von Malaga, Tarent und Casablanca. Dabei legte die Fregatte 22.350 Seemeilen zurück. Ein besonderer Höhepunkt war sicherlich der äußerst selten durch die Deutsche Marine angelaufene Hafen von Haifa. Verbunden war der Hafenaufenthalt in Israel mit einem Besuch der Stadt Jerusalem und einer Kranzniederlegung am Holocaust Mahnmal. Auch der Hafenaufenthalt in Barcelona, während des Spanischen Nationalfeiertags am 12. Oktober, wird den Soldatinnen und Soldaten der “Sachsen” noch lange in Erinnerung bleiben, da viele Besatzungsangehörige den Hafen für eine Familienzusammenführung im Ausland nutzten.

Foto: Björn Wilke / Marine

Foto: Björn Wilke / Marine

Hintergrundinformationen

SNMG 2

Die NATO unterhält zurzeit vier ständige maritime Einsatzverbände, die aus Schiffen und/oder Booten der einzelnen Mitgliedsstaaten zusammengestellt sind. Diese maritimen Verbände der NATO stellen als multinationale Reaktionskräfte (NATO Response Force) sicher, dass das transatlantische Bündnis schnell und flexibel in Krisensituationen handeln kann. Die Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG2) ist einer dieser Verbände und wurde bereits 1969 als Naval On-Call Force for the Mediterranean (NAVOCFORMED) gegründet. Gemäß der ursprünglichen Bezeichnung als “on-call-Force” wurde der Verband nur zeitweilig für Übungen und Einsätze im Mittelmeerraum aktiviert. Die NAVOCFORMED diente unter anderem der Demonstration von NATO-Bündnissolidarität gegenüber der im Mittelmeer sehr aktiven sowjetischen Marine. Während des Zweiten Golfkriegs 1990-1991 wurde die NAVOCFORMED dauerhaft aktiviert und zur Seeraumüberwachung im Mittelmeerraum eingesetzt. In dieser Zeit wurde in der NATO entschieden, einen ständigen Schiffsverband im Mittelmeer aufzustellen. 1992 wurde der Verband in Standing Naval Force Mediterranean (SNFM) umbenannt. Im Januar 2005 erhielt der Verband seine jetzige Bezeichnung. Aufgaben des Verbandes sind vor allem Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege. Dazu operiert er vor allem im Mittelmeerraum, kann bei Bedarf aber sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt werden.

Operation Active Endeavour

Die Operation Active Endeavour hat seit dem 26. Oktober 2001 das Ziel, NATO-Solidarität und Entschlossenheit zu demonstrieren und zur Entdeckung und Abschreckung terroristischer Aktivitäten im Mittelmeer beizutragen. Im Wesentlichen findet dabei eine Seeraumüberwachung zur Erfassung und Dokumentation des zivilen Seeverkehrs und der daran teilnehmenden Handelsschiffe statt. Die erfassten Daten sind Grundlage für präventive Maßnahmen gegen terroristische Aktivitäten und werden auch für andere Marineeinsätze im Mittelmeerraum – wie zum Beispiel den UNIFIL-Einsatz der Deutschen Marine vor dem Libanon – genutzt. Für die Dauer eines Mittelmeertransits beteiligen sich immer wieder Schiffe und Boote der Deutschen Marine an der Operation Active Endeavour. Der Deutsche Bundestag hat am 13. Dezember 2012 das Mandat für die deutsche Beteiligung an der Operation Active Endeavour um ein weiteres Jahr verlängert. Damit kann sich die Bundeswehr weiterhin mit bis zu 700 Soldaten an der Anti-Terror-Mission im Mittelmeer beteiligen.