Havariekommando: Schwedisch/Deutsche Notschleppübung auf der Ostsee

Schwedisch-Deutsche Notschleppübung auf der Ostsee

Das Havariekommando und die schwedische Küstenwache vertiefen ihre Zusammenarbeit

Unter der Leitung des Havariekommandos trainierten gestern das schwedische Mehrzweckschiff (MZS) KBV003, das deutsche MZS ARKONA sowie der Notschlepper BALTIC zusammen mit der Frachtfähre SKÅNE der Reederei Stena Lines, ein en Notschleppeinsatz auf Rostock Reede.

Foto: Bundespolizei Fliegerstaffel Fuhlendorf

Foto: Bundespolizei Fliegerstaffel Fuhlendorf

Seit 2012 trainieren die schwedische Küstenwache und das Havariekommando einmal jährlich gemeinsam den Notschleppeinsatz. „Die Arbeit der letzten Jahre hat sich ausgezahlt”, erklärt der Einsatzleiter vor Ort (OSC) des Havariekommandos, Wolfgang Knopf. „Handgriffe und Abstimmungsprozesse zwischen den Besatzungen funktionieren immer besser“, so Knopf weiter.

Mit Übungsbeginn wurde ein Boardingteam durch einen Bundespolizeihubschrauber auf der Fähre abgesetzt. „Boardingteams“ bestehen in der Regel aus vier Seeleuten, die speziell für den Einsatz auf manövrierunfähigen und verlassenen Schiffen ausgebildet sind. Das Team stellte die Schleppverbindung zwischen den jeweiligen Schiffen und der SKÅNE her. Wenig später führten sowohl die deutschen als auch die schwedische Einheiten verschiedene Manöver mit der Fähre aus.

„Diese Übungen sind für uns eine wichtige Voraussetzung, um im Einsatzfall erfolgreich handeln zu können“, sagt Fredrik Tyrén von der schwedischen Küstenwache.

Laut Übungsszenario brach am Morgen kurz vor der Rostocker Hafeneinfahrt ein Feuer an Bord der SKÅNE aus, das von der Besatzung gelöscht werden konnte. Danach trieb das Schiff manövrierunfähig auf die Küste Mecklenburg-Vorpommerns zu. Um eine Umweltkatastrophe zu vermeiden hat das Havariekommando Schiffe entsendet, die ein stranden des Havaristen an der Küste verhindern sollen.

Das Havariekommando führt zu Trainings- und Erprobungszwecken vor den deutschen Küsten regelmäßig Notschleppübungen mit den verschiedensten Schiffstypen (Tanker, Containerschiff, Autotransporter usw.) durch. Häufig stellen Reedereien ihre Schiffe dem Havariekommando kostenlos zur Verfügung. In den Notschleppübungen sehen sie eine sinnvolle Ergänzung zum routinemäßigen Notfalltraining an Bord. Grundsätzlich ist das Havariekommando immer gerne bereit, solche Angebote von Reedereien zu prüfen.