Hapag-Lloyd: Erste zwei Neubauten in Südkorea ausgedockt

Frage: wie dockt man ein 333 Meter langes Containerschiff aus, wenn es am dafür unbedingt nötigen Schlepper am Heck fehlt – weil der mangels Platz auf normalem Weg schlicht nicht an dem Schiff vorbei nach achtern kommen kann?

Antwort: man hebt den Schlepper kurzerhand mit einem Portalkran an, immer höher, schließlich über das mehr als 50 Meter hohe Schiff drüber – und setzt ihn dann am Heck wieder ins Wasser. Und schon kann das kleine Kraftpaket das große Containerschiff mit aus dem Dock schieben.

Foto: Hapag-Lloyd

Foto: Hapag-Lloyd

Genau das ist am Sonnabend in Samho in Südkorea passiert, wo derzeit fünf Neubauten für Hapag-Lloyd gefertigt werden – die Aktion war allerdings reine Routine auf der beeindruckend großen Werft. Im April vergangenen Jahres hatte Hapag-Lloyd bei Hyundai Samho Heavy Industries die Schiffe der neuen „Valparaíso Express“-Klasse mit je 10.500 TEU Kapazität bestellt. Seit Februar dieses Jahres bereits ist ein Team um Norbert Zelck auf der HSHI-Werft und beaufsichtigt die Arbeiten für Hapag-Lloyd.

Foto: Hapag-Lloyd

Foto: Hapag-Lloyd

Nach den ersten Stahlschnitten und Kiellegungen wurden nun die „Valparaíso Express“ sowie die „Callao Express“ ausgedockt – zumindest äußerlich sehen sie schon fast fertig aus. Nach einer kurzen Zeremonie am Propeller unter dem Heck der ersten beiden Schiffe, bei der am Freitag (den 07.10.2016) eine Flasche Soju (koreanischer Schnaps) zerschlagen wurde und die Anwesenden ihre Unterschriften auf dem Rumpf verewigten, kam über Nacht Wasser in das riesige Dock. Am Samstag dann zogen Schlepper die beiden Schiffe aus dem Dock an einen nahen Ausrüstungskai. Dort werden sie zu Ende gebaut – insbesondere im Innern, der Maschine wie den Aufbauten. Schon zu Wochenbeginn wird dann der Kiel für Neubau Nummer 3 und 4 der Serie gelegt – im dann wieder trockenen Dock.

Foto: Hapag-Lloyd

Foto: Hapag-Lloyd

Die fünf Schiffe werden von November an bis Frühjahr 2017 an Hapag-Lloyd abgeliefert und sollen im Verkehr zwischen Südamerika-Westküste und Europa eingesetzt werden – und damit auch durch die größeren Schleusen im Panama-Kanal fahren. Die Neubauten gehen damit pünktlich in Fahrt, wenn die Ernte-Saison in Südamerika beginnt und die Schiffe mit 2.100 Anschlüssen für Kühlcontainer optimal genutzt werden können. Dies entspricht einer maximalen Nutzung von 40 Prozent der Gesamtkapazität der Schiffe mit Kühlcontainern.

Die „Valparaíso Express“ soll Anfang Dezember getauft werden – natürlich in Valparaíso, der chilenischen Hafenstadt, die auch Sitz der Zentrale der Region South America von Hapag-Lloyd ist.

Foto: Hapag-Lloyd

Foto: Hapag-Lloyd

Foto: Hapag-Lloyd

Foto: Hapag-Lloyd