Hapag-Lloyd-Azubis machen wieder Museumsschiffe in Hamburg flott

Schichtbeginn ist jeweils um 8 Uhr morgens: Ein Dutzend Hapag-Lloyd-Azubis arbeiten fünf Tage lang im Museumshafen in Hamburg, um auf den Traditionsschiffen viel über die Geschichte von Dampf- und Segelschiffen zu lernen.

Bereits in die vierte Runde geht diese Woche eine ungewöhnliche Kooperation: Ein Dutzend Hapag-Lloyd-Azubis arbeiten fünf Tage lang im Museumshafen in Hamburg, um auf den Traditionsschiffen viel über die Geschichte von Dampf- und Segelschiffen zu lernen. Gleichzeitig unterstützen sie die Besatzungsmitglieder vom Museumshafen-Verein dabei, ihre derzeit zehn Schiffe fahrbereit für die anstehende Saison zu machen. Bei gutem Wetter standen unter anderem entrosten, schleifen, grundieren, lackieren oder malen auf dem Programm der Woche.

Felix Kunze etwa befreite den Metallboden des Dampfschleppers „Tiger“ mit einem Pressluftnagler von Rost: „So etwas habe ich bisher noch nie gemacht“, sagt der 20-Jährige. Auch Alicia Baasch, einzige Frau unter den Männern, zeigte sich begeistert: „Es macht Spaß, hier richtig anzupacken!“

Foto: Hapag-Lloyd

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Ausbilder von Hapag-Lloyd und die Mitglieder des Vereins „Museumshafens Oevelgönne e.V.“ geben damit vis-a-vis des Containerterminals Burchardkai, gemeinsam traditionelle Seemannschaft und altes Handwerk an die Seeleute von morgen weiter. „Im Gegensatz zur Elektronik auf modernen Containerschiffen lässt sich auf den historischen Schiffen die Mechanik im wahrsten Sinne begreifen, da noch viel Handarbeit gefragt ist“, sagt Vereinsgeschäftsführer Björn Nicolaisen. „Für beide Seiten ist das eine Win-win-Situation“, ergänzt Erik Hirsch, Leiter der See-Ausbildung bei Hapag-Lloyd.

Foto: Hapag-Lloyd

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Die Traditionsschiffer, allesamt ehrenamtlich tätig, zeigen den Azubis etwa auf dem alten Schwimmkran HHLA I oder dem Feuerschiff ELBE 3 auch, wie es früher in der Seefahrt zugegangen ist. Die angehenden Schiffsmechaniker und -mechanikerinnen setzen für diese Erfahrungen freiwillig einen Teil ihres Landurlaubs für die Museumsschiffe ein. Danach gehen die Azubis auf große Fahrt: zehn Wochen sind sie mit dem Ausbildungsschiff „Chicago Express” unterwegs.