Forschungseisbrecher „Polarstern“ mit Antriebsprobleme – Abbruch der aktuellen Antarktis-Expedition

Der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern wird seine aktuelle Antarktis-Expedition früher als geplant beenden. Wegen hydraulischer Probleme beim Backbordantrieb kehrt das Schiff bereits Mitte März für Reparaturarbeiten nach Bremerhaven zurück.

Foto: Stefanie Arndt / Alfred-Wegener-Institut

Foto: Stefanie Arndt / Alfred-Wegener-Institut

„Das Schiff ist wegen eines Defekts am Verstellpropeller im Eis nur sehr eingeschränkt manövrierfähig. Das AWI hat deshalb entschieden, die laufende Antarktismission vorzeitig abzubrechen“, erklärt Dr. Rainer Knust, wissenschaftlicher Polarstern-Koordinator am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Eine noch anstehende Forschungsreise in die Amundsensee muss leider entfallen.

Der Forschungseisbrecher Polarstern befindet sich derzeit in der Atka-Bucht, wo seine Besatzung Treibstoff, Nahrungsmittel und Ersatzteile für die deutsche Forschungsstation “Neumayer-Station III” entlädt. Sofern das Wetter mitspielt, sollen diese Arbeiten am Montag nächster Woche abgeschlossen werden.

Im Anschluss daran wird Polarstern die Rückreise nach Kapstadt, Südafrika und dann die fünfwöchige Rückfahrt nach Bremerhaven antreten. Die notwendigen, technisch aufwändigen Reparaturarbeiten am Antriebssystem konnten so kurzfristig in leichter erreichbaren Häfen in Südamerika oder dem südlichen Afrika nicht vorgenommen werden“, erklärte der AWI-Polarstern-Koordinator. Nach derzeitiger Planung wird das Schiff in der zweiten Märzwoche in Bremerhaven in der Lloyd-Werft erwartet.

Der 118 Meter lange Forschungseisbrecher Polarstern steht seit mehr als 32 Jahren im Dienst der deutschen Polarforschung und verbringt im Durchschnitt 310 Tage pro Jahr auf See. In all dieser Zeit ist es das erste Mal, dass eine Antarktis-Saison aufgrund technischer Probleme vorzeitig beendet werden muss. Rainer Knust: „Es zeigt, dass die bereits getroffene Entscheidung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, ein Nachfolgeschiff für die Polarstern zu bauen, richtig und notwendig war.”