Am Montag, den 29. Juli 2013 um 10 Uhr, verlässt die Fregatte NIEDERSACHSEN ihren Heimathafen Wilhelmshaven, um an der EU-geführten Operation “Atalanta” am Horn von Afrika teilzunehmen.
Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Kurt Leonards (45) werden die rund 200 Frauen und Männer der “Niedersachsen” nach einem ca. zwei wöchigen Transit die Fregatte AUGSBURG am Horn von Afrika als deutschen Beitrag an der Operation “Atalanta” ablösen. “Die Piratenangriffe am Horn von Afrika haben drastisch abgenommen. Die Operation Atalanta hat daran einen entscheidenden Anteil. Die Besatzung der “Niedersachsen” ist hochmotiviert in den nächsten fünf Monaten ihren Beitrag dazu zu leisten.”, so Fregattenkapitän Leonards mit Blick auf den bevorstehenden Einsatz. Für viele der Männer und Frauen der “Niedersachsen” ist es nicht der erste Einsatz, jedoch wird es für alle dieses Mal eine Premiere geben. Denn erstmals wird der Soldatenbetreuungssender “Radio Andernach” die Fregatte NIEDERSACHSEN, ähnlich wie die Kameraden in anderen Einsätzen, jetzt täglich erreichen und somit die Verbindung in die Heimat verbessern.
Hintergrundinformationen zur Operation Atalanta
Die von der Europäischen Union (EU) geführte Operation “Atalanta” hat das Ziel die Transporte des Welternährungsprogrammes zu schützen und die Piraterie am Horn von Afrika einzudämmen. Das Einsatzgebiet der Operation “Atalanta” umfasst den See- und Luftraum im Golf von Aden sowie einen Teil des Indischen Ozeans und des Arabischen Meeres. Es hat die zwanzigfache Größe Deutschlands. Der Hauptauftrag ist der Schutz der Schiffe des Welternährungsprogrammes (WFP) und der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM). Die Verhinderung von Akten der Piraterie sowie das Aufgreifen, Festhalten und Überstellen von der Piraterie verdächtigen Personen ist ein weiterer Kernpunkt des Einsatzes. Zusätzlich werden ebenfalls die Fischereiaktivitäten vor der Küste Somalias überwacht. Seit Beginn der EU-Mission “Atalanta” im Dezember 2008 wurde kein Schiff des WFP durch Piraten angegriffen. Dadurch erreichten bisher mehr als 800 000 Tonnen Nahrungsmittel und Hilfsgüter ihr Ziel. Somit konnten viele Leben der notleidenden Bevölkerung in Somalia gerettet werden. Der Erfolg der Mission “Atalanta” geht jedoch darüber hinaus. Die Tätigkeiten der Piraten sind seit Beginn der Mission signifikant zurückgegangen und seit über einem Jahr ist kein Handelsschiff in die Hände der Piraten gefallen. Im Einklang mit den Bestimmungen des Völkerrechts hat der Bundestag erstmals am 19. Dezember 2008 einer deutschen Beteiligung an der EU-Mission “Atalanta” zugestimmt. Letztmalig wurde das Mandat am 16. Mai 2013 um ein weiteres Jahr verlängert. Deutschland kann sich am Horn von Afrika mit bis zu 1400 Soldatinnen und Soldaten am Kampf gegen die Piraterie beteiligen. Seit Beginn der EU-Mission “Atalanta” ist die Deutsche Marine mit mindestens einer Fregatte oder einem Einsatzgruppenversorger im Operationsgebiet vertreten. Unterstützt werden die Besatzungen während ihres Einsatzes von einem Rechtsberater, Feldjäger, Übersetzer und einer erweiterten Facharztgruppe. Darüber hinaus gehören auch Bordhubschrauber, Aufklärungsflugzeuge und ein Team zum Schutz von Handelsschiffen (Vessel Protection Detachement) zum deutschen Einsatzkontingent.
Hintergrund Radio Andernach
Radio Andernach ist in Afghanistan und im Kosovo über Radiofrequenz sowie über das Internet weltweit als zugangsgeschützter Stream zu empfangen. Ab dem 29. Juli 2013 ist das Programm von Radio Andernach auch bei der Fregatte NIEDERSACHSEN mit im Einsatz dabei. Eine Stunde Meet & Greet – Grüße und Wünsche von der Heimat in den Einsatz stellen eine Brücke zwischen der Heimat und der Fregatte her. So können die Angehörigen ihren Liebsten einen Gruß und einen Musikwunsch übersenden. Die Presseschau und mehrmals täglich aktuelle Nachrichten informieren die Kameraden an Bord. Über digitale Kurzwelle und in Zusammenarbeit mit der Firma Mediabroadcast und der Fraunhofer Gesellschaft ist es gelungen, die Fregatte Niedersachsen anzubinden. Ein Receiver und die Schiffsantenne machen es möglich.
Radio Andernach gehört als Dezernat Betreuungsradio zum Zentrum Operativer Information und ist in Mayen in der Eifel stationiert.