Unabhängiges Institut prämiert die Treibstoff sparenden Fähren der W.D.R. „Uthlande“ und „Schleswig-Holstein“ mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ für umweltfreundliches Schiffsdesign.
Das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL gGmbH) in St. Augustin bei Bonn hat den beiden 2010 und 2011 in Dienst gestellten Neubauten der Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH (W.D.R.) offiziell ihre Umweltfreundlichkeit bescheinigt. Ab sofort dürfen die beiden zwischen Dagebüll, Föhr und Amrum verkehrenden Doppelendfähren den „Blauen Engel“ für umweltfreundliches Schiffsdesign führen.
„Mit der Übergabe der Urkunden ist ein Zertifizierungsprozess zum Abschluss gebracht worden, der die beiden Fähren im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit ihres Designs auf Herz und Nieren geprüft hat“, sagt Geschäftsführer Axel Meynköhn. „Für das gesamte W.D.R.-Team ist dies eine tolle Bestätigung unserer vielfältigen Anstrengungen zum Schutz der Meeresumwelt.“
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat das Antragsverfahren personell unterstützt und bis zum erfolgreichen Abschluss begleitet. „Die deutschen Reeder sind führend in Sachen Umweltschutz“, sagt Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR. „Der Blaue Engel für die Schiffe der W.D.R. ist ein eindeutiger Beleg für die großen Anstrengungen der Branche.“
Energetisch optimiertes Schiffsdesign
Tatsächlich setzen die „Uthlande“ und ihr weiterentwickeltes Schwesterschiff „Schleswig-Holstein“ Maßstäbe im Hinblick auf Energieeffizienz und Emissionsreduktion: Eine optimierte Rumpfform und ein hochmoderner Antrieb sorgen dafür, dass beide Schiffe Fahrgäste, Fahrzeuge und Ladung mit deutlich geringerem Treibstoffverbrauch auf die nordfriesischen Inseln befördern als konventionelle Fähren älterer Bauart. „Aus ökologischen und ökonomischen Gründen haben wir bei der Konzeption unserer Fähren auf Energieeffizienz besonderen Wert gelegt“, betont Meynköhn. Die W.D.R. hatte ihre beiden Schiffsneubauten bereits vor der Bauausschreibung komplett baureif entwerfen lassen und ist damit auch Eigentümerin aller Rechte am Schiffsentwurf.
Schadstoffarmer Treibstoff bereits im Einsatz
Axel Meynköhn sieht die Erteilung der „Blauen Engel“ als ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg hin zu einem umweltoptimierten Fährbetrieb. „Der Schutz des Weltnaturerbes Wattenmeer steht für die W.D.R. und ihre Schiffsbesatzungen an erster Stelle“, hebt er hervor, „ein Beispiel dafür ist unsere Treibstoffauswahl. In unserem Fährdienst zu den Inseln und Halligen fährt seit Jahrzehnten kein einziges Schiff mit dem derzeit weithin kritisierten, in der Hochseeschifffahrt verbreiteten Schweröl, obwohl dies technisch möglich und deutlich kostengünstiger wäre. Wir setzten stattdessen auf einen wesentlich hochwertigeren und teureren Treibstoff, der nicht mehr Emissionen erzeugt als das in Einfamilienhäusern verwendete Heizöl. Damit erfüllen wir schon heute mühelos jene verschärften Abgasnormen, die nach Beschluss der International Maritime Organisation (IMO) bis 2020 schrittweise in Kraft treten werden“.
Um noch mehr Treibstoff zu sparen, entwickelt die W.D.R. gegenwärtig einen Energieeffizienzmanagementplan für alle Schiffe, der den gesamten Schiffsbetrieb beginnend mit der Fahrweise der Motoren über die Bewirtung der Fahrgäste bis hin zum automatischen Ausschalten nicht benötigter Beleuchtung umfasst. Außerdem bereitet die W.D.R. die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach den Standards von DIN EN ISO 14001 vor. „Wir betrachten den Schiffsbetrieb ganzheitlich und prüfen alle Prozesse an Bord auf ihre Umweltrelevanz hin– um auf dieser Basis immer besser werden zu können“, erläutert Meynköhn. „Die W.D.R. steht seit 128 Jahren in unmittelbarer Verantwortung für die zuverlässige und sichere Versorgung der nordfriesischen Inseln und Halligen. Dieser Verpflichtung werden wir in Zukunft nicht nur mit dem Einsatz erprobter Technik nachkommen, sondern auch die Emissionen weiter nachhaltig senken.“ Schließlich stärke ein für Gäste sichtbar umweltfreundlicher Anreiseweg auch das touristische Image der Inseln Föhr und Amrum sowie der Halligen Hooge und Langeneß.