Verkalkuliert – Die Mitsubishi Werft in Japan erwägt den Austritt beim Kreuzfahrtschiffsbau

Mitsubishi Heavy Industries in Nagasaki steht kurz vor dem Aus

Schenkt man aktuellen Meldungen Glauben, so könnte es passieren, dass Mitsubishi sich beim Kreuzfahrtschiffsbau verkalkuliert hat und diese es offenbar in Erwägung ziehen, nach Fertigstellung der begonnenen Projekte, aus dem Markt auszutreten.

Für Deutschland, insbesondere für die Papenburger Meyer Werft, dürften es erfreuliche Meldungen sein. Denn sollte Mitsubishi den Kreuzfahrtschiffsbau einstellen, würde dies automatisch die Wettbewerbsfähigkeit in Papenburg stärken und den Preiskampf mildern.

Foto: AIDA Cruises

Foto: AIDA Cruises

Grund für das Desaster sind wohl die beiden Kreuzfahrt-Neubauten für AIDA Cruises. Erst im April wurde bekannt, dass die Indienststellung der AIDAprima, das erste von zwei geplanten AIDA-Neubauten, sich um sechs Monate verschiebt. In Summe kostete der Werft diese Verspätung rund 425 Millionen Euro. Ein Minusgeschäft, zumal die Meyer Werft die beiden Schiffe gerne gebaut hätte, für inzwischen unbedeutende 100 Millionen Euro mehr Kostenvoranschlag, dafür mit wohl pünktlicher Auslieferung.

Neben den finanziellen Verlusten,  bringen wohl auch die hohen AIDA-Qualitätsansprüche sowie die Umsetzungen neuer technologischer Innovationen den Zeitplan und die Mitsubishi Werft in Japan nun insgesamt kräftig ins Wanken.

Auch wenn eine endgültige Entscheidung noch aussteht, schaut es aktuell für Mitsubishi Heavy Industries in Nagasaki nicht gut aus.