Stena Germanica: Halbzeit bei der Umrüstung auf Menthanol-Antrieb

Die Halbzeit bei der Umrüstung der Stena Germanica, welche ab Ende März mit Methanol betrieben wird, steht kurz bevor. Damit betreibt Stena Line als weltweit erste Reederei ein Fährschiff mit dem neuartigen Treibstoff, mit dem sich Schwefelemissionen und Rußpartikelausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen um bis zu 99 % reduzieren.

Foto: Andreas Schröder

Foto: Andreas Schröder

Die 240 Meter lange Stena Germanica wird das erste Fährschiff weltweit sein, das ab 2015 mit dem Kraftstoff Methanol betrieben wird. Das Umbauprojekt wird in Kooperation mit dem Motorenhersteller Wärtsilä, dem Hafen Göteborg, dem Seehafen Kiel und dem weltweit führenden Methanolhersteller und -zulieferer Methanex Corporation geplant und durchgeführt.

Der Umbau der Stena Germanica findet seit Januar in der Remontowa-Werft im polnischen Gdansk statt und wird  voraussichtlich Ende März abgeschlossen sein. Die Umrüstung wird durch die EU-Initiative „Motorways of the Seas“ kofinanziert, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 22 Millionen Euro.

“Der Umbau auf der Werft schreitet gut voran und wir sind stolz darauf, mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle in unserer Branche einzunehmen. Unser Fokus liegt seit jeher auf Innovation, die sowohl unseren Fahrgästen als auch der Gesellschaft im Allgemeinen zugute kommt. Der weltweit erste Eigner eines Schiffes mit Methanol-Antrieb zu sein, ist ein großer Schritt in Richtung nachhaltiger Transportlösungen. Die reibungslose Umsetzung des Projekts wurde durch die gute Zusammenarbeit zwischen unserem technischen Personal, Wärtsilä und Methanex ermöglicht,” so Stena Line CEO Carl-Johan Hagman.

Wärtsilä hat in Zusammenarbeit mit Stena Line die Technologie und die Ausrüstung für die Umrüstung der Motoren entwickelt. Nach dem Umbau ist der Motor mit einem Dual-Fuel-System ausgestattet, bei dem Methanol die Hauptantriebsquelle ist und als Unterstützung die Möglichkeit besteht, auf Marinediesel umzuschalten.

Die Emissionwerte von Methanol sind annähernd mit denen von LNG (Flüssigerdgas) vergleichbar. Methanol ist jedoch einfacher zu verarbeiten und stellt geringere Anforderungen an die Infrastruktur. Seit 2005 arbeitet Stena Line im Rahmen eines Energiesparprogramms, durch das der Energieverbrauch der Schiffe jedes Jahr um 2,5 Prozent gesenkt werden konnte, aktiv daran, die Auswirkungen auf die Umwelt zu vermindern.

Fakten über Methanol

Methanol ist eine farblose Flüssigkeit, die aus Erdgas, Kohle, Biomasse oder CO2 gewonnen werden kann. Durch die Verwendung von Methanol reduziert sich der Schwefel- und Stickstoffausstoß um 99 bzw. 60 %. Der Rußpartikelausstoß verringert sich um 95 %, der Kohlendioxidausstoß geht, verglichen mit heutigen Treibstoffen, um ein Viertel zurück.

Über die Stena Germanica

Länge: 240 m

Baujahr: 2001

Pkw: 300

Passagiere: 1500

Lademeter: 4000

Motor: Wärtsilä 8ZAL 40S MD, 32.000 PS