Schiffssicherheitsverordnung für Traditionsschiffe auf gutem Kurs

Museumshafen Oevelgönne e.V. und Stiftung Hamburg Maritim zufrieden mit erneutem Treffen beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Zu einer weiteren Anhörung in Sachen Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe sind gestern in Berlin Experten der Stiftung Hamburg Maritim (SHM), des Museumshafens Oevelgönne e.V. (MHOe), der Gemeinsamen Kommission für Historische Wasserfahrzeuge (GSHW) und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Museumshäfen (AGDM) mit den Vertretern des Ministeriums (BMVI) und der Berufsgenossenschaft Verkehr (BGV) zusammengekommen.

Einleitend begrüßte Verkehrsminister Christian Schmidt die Teilnehmer und mahnte ein besonnenes und lösungsorientiertes Vorgehen an. Dieser Appell zeigte Wirkung.

Hauptthemen der Anhörung waren neben einer Zusammenfassung des bisher Erreichten auch die Klärung eines besonders brisanten Punkts der neuen Verordnung: die geforderte Seediensttauglichkeit der ehrenamtlichen Schiffsführungen. Der leitende Arzt des Seeärztlichen Dienstes erklärte allen Teilnehmern die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit wiederkehrender Gesundheitschecks und relativierte dabei im Raum stehende Bedenken bezüglich Durchführbarkeit und Kosten.

Dabei konnte auch das immer wieder kolportierte Gerücht, alle Besatzungsmitglieder sämtlicher Traditionsschiffe müssten sich untersuchen lassen, entkräftet werden. Nur die „sichere Mindestbesatzung”, also Kapitän, Steuermann und ggf. der Maschinist, müsse alle zwei Jahre zum Gesundheitscheck, so wie alle Seeleute. Unternimmt das betreffende Traditionsschiff nur Tagesfahrten in geschützten Gewässern, sind sogar Erleichterungen gegenüber den ansonsten strengen gesundheitlichen Anforderungen möglich. Diese Aussage lässt hoffen, dass die allermeisten Traditionsschiffer auch weiterhin werden fahren dürfen.

Foto: Museumshafen Oevelgönne e.V.

Joachim Kaiser, Vorstandsmitglied SHM, zeigt sich erfreut: „Durch regelmäßige Seediensttauglichkeitsuntersuchungen erhöhen wir die Sicherheit auf unserer Schiffe weiter. Wir bieten unseren Gästen die Gewissheit, dass die Schiffe durch Menschen geführt werden, die nicht nur fachlich befähigt, sondern auch gesundheitlich geeignet sind, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen.“

Björn Nicolaisen, Geschäftsführer MHOe, lobt die große Geduld und Transparenz von Seiten des Ministeriums und der BGV bei der Erklärung der Vorschrift: „Jeder im Raum bemerkte den Willen zum Konsens, der nicht nur dem Ausnahmetatbestand europäischer Vorschriften, sondern vor allem dem gesicherten Fortbestand der deutschen Traditionsschifffahrt gerecht wird.“

Die abschließenden Erklärungen zu diversen strittigen Passagen im Verordnungstext sorgten für Konsens unter den Teilnehmern. Die weitere Abarbeitung des Entwurfes findet zeitnah statt, so dass die Verordnung noch in diesem Jahr unterschrieben werden kann.

„Das gibt den Betreibern der Traditionsschiffe Planungssicherheit und Zuversicht für die kommende Saison“, merkt Till F. Braun (MHOe) an. „Ehrenamt lebt von Motivation. Die heutige Sitzung hat der Motivation der ehrenamtlichen Mitarbeiter einen ordentlichen Schub gegeben, sich auch zukünftig für ihre Schiffe zu engagieren.“

Stiftung Hamburg Maritim und der Museumshafen Oevelgönne sind zuversichtlich: „Unsere Schiffe fahren weiter!”