Scandlines kündigt Neubauten-Verträge bei der P+S Werften GmbH

Als Folge von schwerwiegenden technischen Problemen, Verspätungen und der Insolvenz der Werft hat Scandferries Chartering A/S, ein Unternehmen der Scandlines Group, heute die Neubauten-Verträge mit der Stralsunder P+S WERFTEN GmbH gekündigt. Die Auslieferung der beiden 2010 georderten Fähren war ursprünglich für das Frühjahr 2012 geplant.

Foto: P+S Werften

Da die beiden Schiffe insbesondere in Bezug auf das Gewicht und die Stabilität nicht den vertraglichen Spezifikationen entsprechen, wären umfangreiche Umbaumaßnahmen erforderlich geworden, um einen Einsatz für die Scandlines Group auf der Route Rostock–Gedser zu ermöglichen.

Während des gesamten Bauprozesses beteiligte sich die Scandlines Group konstruktiv an der Suche nach Lösungen für die Schwierigkeiten der Werft. Auch nach Einleitung des Insolvenzverfahrens bei der Werft hat die Reederei verschiedene Optionen geprüft und in Erwägung gezogen. Dem Insolvenzverwalter sind seitens der Scandlines Group Lösungsvorschläge unterbreitet worden, die allerdings trotz ausreichender Bedenkzeit unbeantwortet blieben. Trotz des großen Engagements der Scandlines Group war es nicht möglich, die Schwierigkeiten zu beheben und so ist es nun eine Tatsache, dass die Fähren nicht zur Hauptsaison 2013 fertig gestellt sein können. Als Konsequenz hat Scandferries Chartering A/S die Neubauten-Verträge nun entsprechend der vertraglichen Vereinbarungen gekündigt.

Alle an die insolvente P+S WERFTEN GmbH geleisteten Vorauszahlungen sind durch Bankgarantien abgesichert. Allerdings hat die Scandlines Group substantiell in das Neubautenprojekt investiert, und zwar in Form von Arbeitszeit und Marketing-Maßnahmen sowie nicht zuletzt durch den Einsatz einer zusätzlichen Fähre im Sommer 2012.

„Wir prüfen nun andere Optionen, um sicherzustellen, dass wir so schnell wie möglich mit neuen Schiffen auf der Route zwischen Rostock und Gedser verkehren können”, betont Søren Poulsgaard Jensen, CEO Scandlines. „Es ist heute zu früh, um darüber zu spekulieren, wie das genaue Ergebnis dieses Prozesses aussehen wird. Doch unsere Zielsetzung von hohen Kapazitäten, gepaart mit einem außergewöhnlichen An-Bord-Erlebnis bei gleichzeitig hoher Effizienz und Umweltfreundlichkeit, bleibt unverändert”, fährt Poulsgaard Jensen fort.

Die Fähren „Kronprins Frederik” und „Prins Joachim” werden auch 2013 auf der Route Rostock–Gedser verkehren. Anfang des kommenden Jahres werden die öffentlichen Bereiche modernisiert und die Scandlines Group prüft darüber hinaus flexible Optionen für erweiterte Kapazitäten im Sommer 2013.