Nach vier Insolvenzen in sechs Jahren: Norwegische Fosen Yard übernimmt Nordseewerke Emden

Nach wochenlangen Verhandlungen gibt es jetzt gute Nachrichten: Der norwegische Schiffbauer Fosen Yard will die Emder Nordseewerke komplett übernehmen. Die rund 80 Mitarbeiter der Traditionswerft können bleiben.

Foto: Tobias Bruns

EMDEN. Mitte März soll eine neue Gesellschaft gegründet werden. Diese wird den Namen “Fosen Yard Emden” tragen, zuvor hieß der Betrieb “Fosen Nordseewerke”. Damit verschwindet die geschichtsträchtige Bezeichnung Nordseewerke, doch es kann neue Hoffnung geschöpft werden. Seit längerem sind die Norweger in Emden aktiv, nun übernehmen sie komplett. Zunächst werden alle Löhne übernommen. Auch ein neuer Großauftrag stehe in Aussicht, der die Werft rund ein Jahr auslasten würde, berichtet die Ostfriesen Zeitung. Details sind noch nicht bekannt.

Die Emder Nordseewerke war die größte und wohl bekannteste Schiffswerft im ostfriesischen Emden. In Spitzenzeiten beschäftigte sie mehr als 6000 Arbeiter. Schon von weit vor der Stadt kann man den großen orangen Portalkran sehen. Ihre wechselvolle Geschichte begann im Jahre 1903. Bis ins Jahr 2009 wurden hier pausenlos Schiffe gebaut. Das letzte, die Frisia Cottbus, lief am 11.Dezember 2009 vom Stapel. Etwa 2000 Menschen standen damals am Helling und waren einerseits traurig und hatten kein Verständnis, dass der Schiffbau in Emden ein Ende hat, allerdings gab es auch Hoffnung, dass ein Neuanfang in der Offshore-Branche glückt. Dies gelang jedoch nicht wirklich. In der nahen Vergangenheit liegen unter anderem nach Übernahmen durch Siag und die DSD Steel Group aus Saarlouis mehrere Insolvenzen. Am 16. Januar diesen Jahres war dies erneut der Fall, nachdem Lohnzahlungen ausblieben.