MS Funchal und MS Porto: Das Sterben zweier Kreuzfahrtklassiker in Lissabon

Gebaut 1961 und 1964: Am Tejo in Lissabon warten zwei tradtionsreiche Schiffe auf ihr Schicksal. Zuletzt standen sie 2015 in den Schlagzeilen als der Eigner Portuscale Cruises vergeblich versuchte sie zu betreiben, zu verchartern oder verkaufen. Seitdem liegen sie ohne Nutzung in der portugiesischen Hauptstadt an der Kette. 

Foto: Tobias Bruns

LISSABON. Für Liebhaber sind die beiden Schiffe mit eleganten Linien und markantem Schornstein etwas ganz besonderes, ihr aktueller Zustand leider nicht. Seit mehreren Jahren liegen die MS Funchal und die MS Porto ungenutzt am Pier. Rost macht sich breit, der Zahn der Zeit nagt an den Klassikern. Zukunft ungewiss.

Die MS Funchal lief am 10. Februar 1961 vom Stapel, ist knapp 153 Meter lang, 19 Meter breit, wird mit 9.563 BRZ vermessen und trägt als eines von sehr wenigen Schiffen und trotz zahlreichem Eignerwechsel im Laufe der Jahrzehnte durchweg den selben Schiffsnamen. Funchal ist nicht nur der Name, sondern auch der Heimathafen von dem in Dänemark gebauten Kreuzfahrtklassiker. Zuletzt wurde sie im Mai 2013 umgebaut, erhielt ihre schwarze Rumpfbemalung zurück. Aufgrund von Sicherheitsmängeln stach es danach allerdings nicht wieder zu Kreuzfahrten in See.

Foto: Tobias Bruns

Die Porto wurde 1964 als Istra gebaut, ist nur 116 Meter lang und 16,54 Meter breit sowie mit 5.888 BRZ vermessen. In den ersten Jahren war sie im Mittelmeer und im Nahen Osten unterwegs und auch seitens deutscher Charterunternehmen sehr beliebt. Neben einem russichen Eigner tauchte das Schiff zwischenzeitlich auch im Katalog von Neckermann Seereisen auf. Nach Totalrenovierung in 2000 erhielt sie 2013 unter Portuscale Cruises ihren jetzigen Namen und sollte wieder Kreuzfahrten anbieten, scheinbar ohne Erfolg.