Auf AIDAsehen, liebe AIDAbella

Welcome on Bord

Foto: Franz D.

bzw. auf dem schwimmenden Hotel AIDAbella.

2 404 Personen und 600 Mann Besatzung, also roundabout 3 000 Menschen schwimmen da munter durch die Gegend und verbraten ca. 100 Tonnen Schiffsdiesel pro Tag, um von A nach B und weiter nach C und D zu kommen….

Eine unglaubliche Logistik steckt hinter dieser autarken schwimmenden Stadt, wenn man sich damit näher beschäftigt.

Das will ich aber nicht, denn schließlich hab ich Urlaub. Und den hab ich mit meinem Reisepartner oftmals an unserem Lieblingsplatz verbracht. Der war an der “Beach Bar”, wo wir zu zweit rund 500 Euro in gut verzinste, hochprozentige Anlagen investiert haben, nämlich in Cocktails zwischen 19 und 45 Prozent Allohol.

Keine Angst, ich bin deswegen nicht zum Bordpenner geworden. Bei einem Durchschnittspreis von 7 Euro pro Drink bekommt man dafür 35 Stück pro Person in 10 Tagen – macht 3 am Tag. Einen alkoholfreien am Mittag und 2 am Abend, damit wars dann auch schon gegessen mit dem lustigen Besäufnis.

Und da ich sowieso sehr wenig Alkohol trinke, hatte ich nach den 2 Cocktails am Abend schon die nötige Bettschwere, um vorher noch ein paar schmutzige Witze an der Bar loszuwerden….

Dankenswerterweise habe ich kein Hausverbot an der Bar bekommen, also hab ich mich doch noch ganz schulmeisterlich aufgeführt. Obwohl mir der Abend mit dem Planters Punsch nicht mehr vollkommen im Gedächtnis ist. Egal, ich hatte Urlaub, da muss ich mich nicht an jede Kleinigkeit erinnern.

Ausflug gefällig?

Foto: Franz D.

Eine schöne Variante, mit dem Wasserflugzeug neben der AIDA zu landen, auszusteigen und ganz entspannt – ohne Flughafenstress – einzuchecken. Aber leider hat der Flughafen München keinen See, geschweige denn einen Weiher, von dem aus so ein kleiner Wasserflieger starten könnte. Der Seefloh, den man da sieht, steht in Malta.

Harbourair heißt die Fluggesellschaft, die Inselrundflüge von Malta nach Gozo und Comino anbietet. Eine knappe Stunde für 65 Euronen, wenn 12 Personen mitfliegen. Leider hab ichs nicht ausprobiert, was ich heute noch bereue, aber sollten meine Wege nochmals nach Malta führen, werde ich das mit Sicherheit austesten.

Da kann nämlich nicht viel passieren, denn wenn der Luftquirl runterfällt, fällt er mit 95 % Sicherheit ins Wasser, und ich weiß, wo die Schwimmwesten liegen. Zudem werde ich, nach astrologischen Erkenntnissen nicht in einem Flieger umkommen, also könnte ich auch mit einer Falcon 600 drei Loopings überm Eifelturm drehen, ohne dass ich Angst haben müsste, aber lassen wir solche geistigen Hochsprünge.

Aida für Arme

Foto: Franz D.

wär mir fast rausgerutscht, als ich die nette “kleine” Yacht von Deck 12 der AIDA gesehen habe. 20 Millionen kostet so ein Ding, wie es da nebenan steht.

Wir sprechen von Euro, nicht von alten Schillingen. Alleine das Volltanken kostet schätzungsweise 50.000 Euro. Irre, wenn ich mir das so vorstelle. Wie weit käme ich mit Sprit für 50.000 Euro? Das kann ich gar nicht ausrechnen…

Cirka 8 Mann Personal dürfen dann ja auch noch bezahlt werden. Aber für den Eigner dieser Superyacht sicherlich kein Problem, der hat andere Sorgen, nehme ich mal an. Jetzt weiß ich auch warum so viele betuchtere Ihren Wohnsitz in Malta haben. Schließlich zählt dieses kleine Eiland mit wunderschönen Bankpalästen zum letzten Steuerparadies in Europa.

Trotzdem – ich möchte das Ding nicht mal geschenkt! Ich hätte ständig Angst, keinen Parkplatz -äh- Liegeplatz zu bekommen, und noch dazu wenn ich dann mal großspurig in Monaco einlaufe und nebenan parkt so ein Ding eine Nummer größer, was dann? Dann bekomm ich vermutlich Minderwertigkeitskomplexe oder doch den großen Frust. Nee, nee, da reicht mir doch mein Schlauchboot “Explorer 400”. Das kann ich im Frustfall versenken oder platzen lassen, bei so ner Yacht tät mir jeder Kratzer in der Seele weh, also “Schuster, bleib bei Deinen Leisten”, heißt es doch so schön!

Bella spiaggia

Foto: Franz D.

Alte, sehr gepflegte Villen säumten die Hauptstrasse zur Strandpromende von Mondello. In abgegrenzten Beach-Arealen wird man nicht von “Cola-Fanta-Birra-Limone-Coccobello” Verkäufern belatschert und man geniesst eine herrliche Aussicht auf das Strandleben.

Holla, die Waldfee, da waren Strandschönheiten dabei, die wohnen im Fitness-center! Da wird drei mal auf den korrekten Sitz des Badehoserls geachtet, 4 x der Brustmuskel rechts und dann 4 x der Linke eingecremt, selbstverständlich am Besten mit Oliven-Nuß-Zitronenöl von einem einheimischen Kosmetikprofi.

Dann noch schnell eine Kippe lasziv in den Mundwinkel, damit man beim Sprechen auch beide Hände benutzen kann und ab und an den korrekten Sitz der Glocken kontrollieren kann. Molto bello, sag ich da nur….

Pesce fresco, pesce fresco

Foto: Franz D.

was in Neapel soviel heißt wie frischer Fisch!

In jeder Farbe, Form und Variation,frisch aus dem Mittelmeer auf den neapolitanischen Markt. Egal ob Muscheln, Krabben, Krebse, Garnelen, Langusten, Hummer, kleine Fische, dicke Fische, häßliche Fische, schöne Fische. Es gab da einige tote Helden, die mich traurig vom letzten Eisbett angestiert haben, als ob sie sagen könnten: ‘Hallo Francesco, gut daß Du keinen Fisch ist, aber tot bin ich trotzdem’.

Nichts desto trotz war es ein interessantes Schauspiel, die leider nun zu den Nichtschwimmern gehörenden Meeresbewohner friedlich nebeneinander liegen zu sehen.

Kleine, mittlere und schließlich die Großen, die richtig Großen. Thunfische mit 2 Metern Länge, die ich sehr sehr lecker finde, aber nur ein mal im Jahr esse, da bei den Fangmethoden leider immer auch einige Delphine ihr Leben lassen müssen, was mir persönlich – als Delphinpate – immer tief in der Seele weh tut.

Die heilige Stadt

Foto: Franz D.

Rom haben wir diesmal “links” liegen lassen. Da es an diesem Tag 36 Grad in Rom hatte, zogen wir es vor, den heiligen Vater in Ruhe seinen Cappucchino schlürfen zu lassen. Obwohl ich ja eigentlich einen Auftrag hatte.


Ja, ich sollte ihm einen schönen Gruß und mehrere Sachen überbringen. Kopfnüsse und dergleichen, aber ich hab mir den Weg gespart, es war wirklich zu heiß. Zudem lagen wir im “Port of Rome” eine Stunde länger an der Pier, da 4 Personen später kamen, die sind nämlich in Rom beklaut worden. Wo? Im künstlich erzeugten Stau in der U-Bahn.

Diese Geschichten kennt man ja eigentlich und doch passiert es immer und immer wieder. Gedrängel, Geschubse und weg ist der Geldbeutel. Vermutlich mag ich deshalb keine U-Bahnen. Nachdem die Herrschaften die Policia beschäftigt hatten – vermutlich mit wenig Erfolg- kamen sie schließlich doch noch an Bord und so konnten wir endlich ablegen. Richtung Korsika!

Foto: Franz D.

Ajaccio

Wow, so hab ich mir das nicht vorgestellt, die Heimat Napoleons. Ein schönes Fleckchen Erde, da vermutet man fast, der liebe Gott muss Franzose gewesen sein, als er Korsika und Ajaccio erschaffen hatte.


Sehr sauber, übersichtlich und gepflegt empfing uns das Städtchen Ajaccio, dass trotz seiner Größe heimelig und lebensfroh erscheint.

Viele zahlreiche Kneipen, Bars und petit cafés müssen am Abend wie eine beleuchtete Perlenkette aussehen. Sehr schön, da sollte man Urlaub machen.

Die Strandpromenade zieht sich einige Kilometer hin und nach einem 30 minütigen Fußmarsch erreicht man den Deppenstrand, oder auf Franzmännisch: Plage Trottel, den ich als Geheimtip weiterempfehlen kann.

Blue Bar

Foto: Franz D.

so würd ich diese Kneipe nennen, wenn sie die meine wär. Am Ende des Plage Trottel gibt es ein kleines Restaurant, das am Nachmittag geschlossen hatte. Idyllischer gehts fast gar nicht mehr. Immer und immer wieder hab ich dieses kleine Strandrestaurant beäugt.

Sollte ich über Zeit en masse und Geld en masse verfügen, würde ich diese Hütte mein eigen nennen, ein petit Bistro daraus machen und auch nachmittags geöffnet haben. Am Abend muss das ein Flitterwochentreff ersten Ranges sein und: Da gehört auch noch ein kleiner Strand dazu. Das wär ein Job!

Kaffee und Kuchen, Braun werden und Baden, Sonnenuntergang und Cognac. Die ideale Ferienkombination. Schau Dir das Bild nur genau an oder klick drauf, damit Du dieses Flair in Großansicht bewundern kannst. Vielleicht hörst Du ja ein bißchen das Meer rauschen….

Schuster’s Rappen

Foto: Franz D.

würde ich das nennen, was mein Reisebegleiter da fotografiert hat. Aber nachdem mir auf den überlassenen Fotos aufgefallen ist, daß es solche Motive öfter gibt – ungefähr 14 Stück, mal mit Haaren, mal frisch epiliert, mal mit Wadln und mal als Storchenbeinmodell, mal braun, mal weiß, habe ich doch nachzudenken begonnen.

Da ich ja doch mehrere Jahre lang mit psychologischen Studien verbracht habe und in einem Job tätig bin, wo ich viel mit Menschen zu tun habe, konnte ich dann doch 1 + 1 zusammenzählen und bin zu folgendem Resultat gekommen:

Das Foto ist KEIN Beweis für die adäquate Beinkleidausrüstung, um die Großstädte dieser Welt auf Schuster’s Rappen zu erkunden, nein ich habe schlicht und einfach den Verdacht, das mein lieber Fotograf ein Fußfetischist ist. So einfach ist das!

Aber ich muss sagen, mein Fußfotograf hat einen guten Geschmack, nachdem er solch hübschen Beine fotografiert. Kompliment!

Foto: Franz D.

Willkommen in der Zukunft

denke ich mir immer wieder, wenn ich die futuristische Skyline der Museumsstadt von Valencia sehe. Es ist schon Jahre her, als sie gebaut wurde und doch ist sie nach wie vor zeitlos modern, sauber und imposant.

Wenngleich auch die Altstadt Valencias mit ihrem Charme mehr Flair und Leben bietet, so hat die hypermoderne Skyline der Museumsbauten ihren ganz speziellen Charakter. Sollte ich wieder nach Valencia kommen, werde ich mit Sicherheit wieder diese Gegend im ausgetrockneten Flußbett besuchen.

Valencia selbst hat alles, was man zum Leben braucht. Die erwähnten Museen, eine historische Altstadt voller maurischer Gebäude, wobei die meisten leider im Besitz der Banken sind, da auch Spanien sich der Weltwirtschaftskrise nicht entziehen konnte. Auf einer Tour durch die Altstadt habe ich in einer Straße 27 Banken gezählt. Unglaublich, aber diese Branche scheint sich an der Krise gesund gestossen zu haben, ich weiß es nicht.

Was Valencia noch bietet ist ein wunderbarer großer Sandstrand, der sauber ist und keine Wünsche offen läßt. Kurz und gut: Wunderbar!

Über den Wolken

Foto: Franz D.

ist die Freiheit tatsächlich grenzenlos.

Hochbeeindruckt glotz ich da ständig auf diese riesengroßen Wattebäusche vor dem Fenster.

Da kann ich nur gucken und staunen.

Alleine schon deshalb, weil es mich immer wieder fasziniert, wie man in so einem großen Blechvogel drinnen sitzen kann, und das Außenthermometer zeigt minus 64 Grad.

Wieso gefrieren die Fenster nicht zu, wieso gefrieren die Wolken nicht zu Eisbergen? Wieso ist der Himmel dunkelblau, wieso fliegt ein 340 Tonnen schweres Eisenteil mit 16 Rädern unten dran einfach so durch die Luft?

Ich hoffe, niemand hat Physik studiert und will mir jetzt die Unfassbarkeiten technisch wissenschaftlich erklären, das will ich ja gar nicht. Ich will weiter fasziniert sein und das Kreuz des Glaubens drüber machen wenn es das nächste mal heißt: Please fasten your seatbelts.

Ein ganz herzliches Dankeschön

Foto: Franz D.

will ich an dieser Stelle auch auch noch loswerden.

An Fritz und Christa alias Anja und Med. Danke für den herzlichen Empfang, danke für die leckeren Cocktails, danke für den ‘Orgasmus’ und den ‘Sex on the Beach’.

Danke für die Offenheit und die Symphatie.

Die beiden sind mit Abstand die nettesten Barkeeper, die ich je auf meinen Touren getroffen habe. Mensch geblieben, herzlich, lustig und immer einen kessen Spruch auf den Lippen.

Ich hoffe, Euch gehts supergut und Ihr habt immer viel Spaß, auch ohne uns und Milchshakes 😉

Ganz liebe Grüße von dieser Stelle aus in die Beachbar der AIDA bella!!!

Auf Aidasehen

Foto: Franz D.

sagt man beim Abschied von der AIDA.

Gern hätt ich ja so einen Rettungsring mitgenommen um ihn bei mir im Flur aufzuhängen, falls mal das Bad überschwemmt sein sollte, aber mein Koffer ist jedesmal so voll, dass dieses runde Ding beim Besten Willen nicht reingeht.

Egal, was solls. Ich denke mal, AIDA sieht mich wieder. All zu lang wird das nicht dauern, denn irgendwann sagt jeder AIDA-Fan mal:

Einmal AIDA, immer AIDA.

Naja, ich will jetzt kein Werbeslogan für AIDA neu kreieren, aber der Satz hat halt was. Auf den schönen Luxusdampfern wie der “Deutschland” oder der “Europa” benötigt man ja neben dem notwendigen Kleingeld auch noch die dazugehörige Garderobe, die auch noch ein paar Euronen verschlingt. Obwohl…… ausprobieren möcht ich’s schon mal, ob es auf der “Europa” nicht doch ein bisschen ruhiger zugeht als auf den Großpötten der AIDA.

Abwarten und auf Rettung warten. Irgendwann kommt das Angebot der Woche wieder und ich kann dann nicht nein sagen. Bis dahin sag ich:

 

Auf AIDASEHEN

(Gastautor Franz D.)