10 Fragen an Florian Albers – MS Deutschland-Pianist

Foto: Florian Albers

Florian Albers wurde vom 06.-18. Dezember 2012 als Pianist auf der MS Deutschland, dem ZDF Traumschiff, angeheuert. Der in Haltern am See lebende zwanzigjährige lernte dadurch neben vieler neuer Erfahrungen auch Kapstadt und Mauritius kennen.

Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen „Dienstreise“ auf der MS Deutschland?

Ein Pianist ist auf der vorherigen Reise erkrankt und konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen. Ein Ersatz musste sehr spontan gefunden werden. Da ich als Student zeitlich nicht so stark eingebunden bin, konnte mich meine Agentur “PIANO Team Hamburg” dementsprechend kurzfristig einsetzen und so war ich dann schon vier Tage nach der Anfrage im Flugzeug Richtung Kapstadt.

War dies Deine erste Kreuzfahrt?

Nein, als kleines Kind war ich mit meiner Familie auf der (alten) AIDAblu. Das ist aber schon ewig her und ich kann mich kaum daran erinnern. Man kann also schon sagen, dass es meine erste richtig wahrgenommene Kreuzfahrt war.

Welcher war Dein erster Gedanke auf der MS Deutschland?

„Wow!“ Ich glaube, dass man so das Schiff auch sehr gut beschreiben kann. Mir liegt der Stil der Deutschland sehr. Alles ist sehr geschmackvoll und wohnlich eingerichtet. Da kann man sich als Passagier und als Pianist sehr wohlfühlen.

Könntest Du Dir eine ähnliche „Dienstreise“ noch einmal vorstellen?

Ja, auf jeden Fall! Als Pianist und Sänger hat man natürlich sehr viele Verpflichtungen auf dem Schiff, allerdings sind die Gäste dort sehr nett und freuen sich über die Musik. Zusätzlich lernt man viele nette Musikerkollegen kennen, und es bilden sich einige Freundschaften. Aber auch mit den Gästen verbringt man eine tolle Zeit. Man unterhält sich und erfährt viel über ihr Leben. Auf Kreuzfahrten ist dafür auch mal Zeit, ansonsten hetzt man von Auftritt zu Auftritt und es entgehen einem viele Gesprächssituationen.

Was hat Dich auf der MS Deutschland am meisten beeindruckt?

Der Kaisersaal und das gesamte Entertainmentprogramm. Eine wirklich schöne Bühne gibt es auf der Deutschland, die schon fast an einen Theatersaal erinnert. Aber auch die anderen Künstler an Bord waren in ihrem musikalischen Bereich extrem erfolgreich und lieferten beeindruckende Shows.

Wie hast Du die Atmosphäre an Bord wahrgenommen?

Es ging sehr familiär zu. Als Künstler hat man ja die meiste Zeit mit den Gästen zutun und mischt sich unter sie. So kannte man sich an Bord sehr schnell und es wurden abends lockere Runden eröffnet mit Künstlern und Gästen, sodass man dann auch einmal bei einem Bier den nächsten Tag besprechen konnte.

Wie schaut der Tag für einen Pianisten auf einem Kreuzfahrtschiff aus?

Man könnte fast eher sagen die Nacht.

Der Tag begann bei mir oft erst gegen 11 oder 12 Uhr. Außer, ich hatte am nächsten Tag eine Safari o.ä. geplant, dann musste man schon mal mit weniger Schlaf auskommen. Die Nächte sind immer sehr lang in den Bars, und den Schlaf muss man dann einfach nachholen. Da ich so meistens das Frühstück verpasst habe, ging ich erstmal ins Restaurant und aß mit den Gästen und Künstlern zu Mittag, danach bin ich meistens in die Stadt gefahren oder auf das Sonnendeck gegangen. Häufig spielte ich schon von 15.30-16.30 Uhr zur eleganten Teestunde am Flügel ein wenig Jazz. Am frühen Abend spielte ich zweimal zur Cocktailtime jeweils eine halbe Stunde und ab 21 Uhr dann mit einem bunten Programm in der Bar. Häufig mit ein wenig Gesang. Dann wurde bis drei oder vier Uhr dort gefeiert.

An welche Situation erinnerst Du Dich besonders gern zurück?

Ich erinnere mich gern an die Auftritte im Kaisersaal, wenn man dann die Aufmerksamkeit aller Gäste hat und ein Stück vortragen darf. Solche Situationen liegen mir sehr und wurden auch vom Publikum sehr gut angenommen. Ansonsten auch an die Unternehmungen mit den anderen Künstler und die vielen witzigen Abende mit einer italienischen Pianistin und einem schweizerischen Cellisten.

Was war für Dich das absolute Highlight während der Reise?

Der Farewellabend war mein Highlight. Ich hatte einen super Auftritt zusammen mit einem Professor aus Berlin. Wir spielten vierhändig Klavier, ich sang dazu. Mit einem Rock’n’Roll konnten wir den ganzen Kaisersaal zum Mitmachen animieren. Danach feierten wir auf den Kabinen bis spät in die Nacht und ließen die Reise sowie die vielen Erlebnisse Revue passieren.

Vervollständige bitte folgende Sätze:

Die MS Deutschland ist … ein herausragendes Schiff mit einzigartigem Komfort und hochkarätigem Entertainment.

Als Künstler auf einem Schiff muss man … diszipliniert sein und sich nicht von der Urlaubsstimmung zu sehr vereinnahmen lassen.

Meine Zeit auf der MS Deutschland war … eine meiner aufregendsten und erlebnisreichsten Zeiten, die hoffentlich bald eine Fortsetzung finden werden. Die Chancen dafür stehen gut.

Foto: Reederei Peter Deilmann

Wer Lust hat einmal etwas von mir zu hören, kann auf meiner Facebookseite (www.facebook.com/florianalbersmusic) oder auf youtube unter „Florian Albers“ fündig werden.