Zu Besuch auf dem Flusskreuzfahrtschiff MS Sans Souci

Nachdem wir am 7. März die Sans Souci (Baujahr 2000) bereits während ihres Hotelschiff-Aufenthaltes zur ITB besuchten, nahmen wir sie nun – nach einer herzlichen Begrüßung – an nahezu selber Stelle noch etwas genauer unter die Lupe.

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

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Äußerlich überzeugt das schnittige Viersterne-Plus-Schiff durch Moderne. Der Innenraum am Eingangsbereich hingegen durch klassische Edelholz- und Messingelemente. Nicht wenige Wiederholungstäter wissen aus unserer Recherche Flusskreuzfahrten auf der Sans Souci zu schätzen. Das mag unter anderem an den guten Service, das gepflegte Ambiente, die eher selten bereisten Strecken oder der familiären Atmosphäre liegen.

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

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Das Schiff, obwohl es immerhin schon seit vierzehn Jahren unterwegs ist, wirkt nahezu neuwertig! Bekräftigt wurde unsere Ansicht durch den Einblick in die vollklimatisierten Kabinen. Sie sind gemütlich aber keineswegs in der Zeit stehen geblieben. So verfügen alle geschmackvollen 41 Kabinen auf der 82 Meter langen Sans Souci über ein Flachbildfernseher. Auch andere Dinge, auf denen man sonst schnell leichte Gebrauchsspuren erkennt (wie Teppich, Polsterung etc.), wurden bzw. werden regelmäßig in Abständen ausgetauscht. Beeindruckt haben insbesondere die Kabinenbäder. Auch wenn die Kabinengröße sich mit ca. 11 qm nicht von anderen Flusskreuzfahrtschiff-Kabinen unterscheidet, so fielen die modernen Bäder, mit Duschtür statt Vorhang, groß und hell, positiv ins Auge.

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

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Ebenfalls nimmt man wahr, dass an Passagiere mit möglicher Gehbehinderung verstärkt gedacht wurde. Problemlos gelangt man dank einem vorhanden Aufzug vom oberen Kabinendeck aufs untere. Das Außendeck wurde zusätzlich mit einem Treppenlift ausgestattet. Eine Vorrichtung, die so leider nicht auf jedem Flussschiff aufzufinden ist und wirklich jedem Fahrgast das Sonnen und den Genuss von Frischluftbrise auf dem obersten der drei zugänglichen Decks ermöglicht. Für Gäste, die sich gegen Aufpreis massieren lassen möchten, befindet sich im unteren Hauptdeck ein kleiner aber feiner Wellnessbereich. In allen Reisen inbegriffen sind neben der Schiffsreise in der gebuchten Kabine (Vollpension inkl. Kapitänsdinner) auch die Veranstaltungen an Bord, wie z.B. die Live-Musik in der Panoramalounge. Immer dabei, eine deutschsprachige Reiseleitung.

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

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Neben dem Schiff ist auch der Kapitän Peter Grunewald besonders. Dieser führt das Schiff nicht nur durch idyllische Binnengewässer. Im Gespräch erkennt man sofort, dass hinter seinem Beruf viel mehr eine Berufung steckt. Als Eigner hat er sein Schiff stets im Blick und die Liebe zu seiner MS Sans Souci spiegelt den auffällig guten Gesamteindruck des Schiffes wider. Wer mit der MS Sans Souci reist, reist auf einem Flusskreuzer der mit viel Hingabe und dem notwendigen Blick fürs Detail unter deutscher Flagge geführt wird. Kapitän Grunewald verriet uns, dass er bereits seit zwanzig Jahren über das Kapitänspatent für Binnenschifffahrt verfügt und er sein Schiff nun seit acht Jahren an neun von zwölf Monaten im Jahr navigiert. Wer glaubt, dass in den drei Monaten des Stillstandes die Beine hochgelegt werden, der täuscht! Denn auch wenn das Schiff in den Wintermonaten ruht, so wird am und im Schiff gerade zu dieser Zeit fleißig gearbeitet, eventuelle Spuren vergangener Routen entfernt oder Neuerungen konzipiert.

Sehr lange verfügte die Sans Souci beispielsweise über eine kleine, kaum genutzte Sauna. Exakt an dieser Fläche wurde ein bordeigenes Klärwerk „Made in Germany“ für das Abwasser eingebaut. „Dieses Klärwerk reinigt das Wasser besser als so manch Klärwerk am Land“, versicherte Grunewald. So sauber der Gesamteindruck in unserem Besuch auffiel, so sauber verhält sich der Eigner auch im Umgang mit der Umwelt. In manchen Punkten, wie bei dem besagten Abwassersystem, verhält das Schiff sich sogar als Vorreiter unter den meisten Flusskreuzfahrtschiffen. Wie wichtig Peter Grunewald die Umwelt ist, zeigt auch die Beleuchtung, die in Energiesparlampen und zunehmend auch in LED-Technik ausgetauscht wurde. Im Jahr 2012 erfolgte zusätzlich eine kostspielige sowie umweltfreundlichere Neumotorisierung. Von uns gibt es dafür einen großen/grünen Daumen nach oben!

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

Foto: Pascal Quast / Schiffsjournal

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Da wir aus unseren Vorbereitungen auf das Schiff bereits wussten, dass die MS Sans Souci unweit der Lobby über eine kleine Bibliothek verfügt, haben wir die Gelegenheit genutzt und dem Kapitän Grunewald, nachdem er das Schiff am Anleger noch einmal drehte, ein druckfrisches Exemplar „Wellengeflüster II – Neue Seegänge mit Brina Stein“ überreicht. Ein Buch, das von unserer geschätzten Schiffsjournal-Kolumnistin erst kürzlich veröffentlicht wurde.

Am Dienstag den 25. März 2014 startet das Flusskreuzfahrtschiff MS Sans Souci in ihre diesjährige Saison. Dort geht es dann von Berlin über den Oder-Havel-Kanal zur Oder und weiter bis nach Breslau. Mehr Informationen zum Schiff und allen Routen sind unter www.ms-sanssouci.de einsehbar.