Seenotretter verhindern Kollision im Nord-Ostsee-Kanal

Als die freiwilligen Seenotretter aus Schilksee am frühen Donnerstagmorgen, 20. Juli 2017, im Yachthafen Brunsbüttel ablegten, hatten sie sich auf eine ruhige Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal vorbereitet. Doch es kam anders: Mit dem Seenotrettungsboot CREMPE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bewahrten sie eine manövrierunfähige Segelyacht und deren siebenköpfige Besatzung vor einer Kollision mit einem Containerschiff.

Foto: DGzRS / Die Seenotretter / Christian Rudeck

Etwa in Höhe von Schafstedt wurden die Seenotretter auf die Yacht aufmerksam: Diese hatte offenbar nach einer Grundberührung einen Ruderschaden erlitten und trieb manövrierunfähig im engen Nord-Ostsee-Kanal. In Sichtweite: ein herannahendes Containerschiff.

„An dieser Stelle hätte die 158 Meter lange und 24 Meter breite ‚Svendborg Strait‘ nicht ausweichen können“, beschreibt der freiwillige Seenotretter Timo Görgens die Situation. Lediglich ein Aufstoppen wäre unter Umständen möglich gewesen, sofern die Besatzung des Containerschiffes die Notsituation der Elf-Meter-Yacht überhaupt wahrgenommen hatte.

Die freiwilligen Seenotretter zögerten keine Sekunde: Sie stellten eine Leinenverbindung her und schleppten die Segelyacht (Heimathafen: Wedel) aus der Gefahrenzone. Anschließend brachten sie den Havaristen mit drei Kindern und vier Erwachsenen an Bord nach Hochdonn. Der Nord-Ostsee-Kanal gehört normalerweise nicht zum Einsatzgebiet der DGzRS.

Das Seenotrettungsboot CREMPE setzt die DGzRS auf wechselnden Station als Springer ein. Ansonsten liegt es im Olympiahafen Schilksee neben dem dort stationierten Seenotrettungsboot WALTER ROSE. Die CREMPE befand sich heute zufällig auf dem Weg von der DGzRS-Werft in Bremen zurück nach Schilksee an der Kieler Förde.

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