Propeller, Helikopter & Co. – Schwergewichte an Bord von Hapag-Lloyd

Ob tonnenschwere Propeller für Containerschiffe, ein riesiges Fackelrohr für die Öl- und Gasindustrie oder Helikopter, die fast bis aufs Schiff fliegen: Für Hapag-Lloyd war auch im November kein Transport zu groß, zu schwer oder zu schwierig.

Gleich im Doppelpack hatte die „Antwerpen Express“ (13.200 TEU) im November Special Cargo in Hamburg zu laden und zu löschen: Einer der riesigen Schiffspropeller kam aus Shanghai nach Hamburg, ein anderer wurde Richtung Südkorea verladen. Den 116-Tonnen-Koloss für Südkorea brachte ein Schwimmkran zu dem 366 Meter langen Containerschiff und hob ihn über die Bordwand auf eine vorbereitete Lage von Flatracks. Anschließend wurde der Propeller mit einem Durchmesser von gut zehn Metern seefest gelascht. Er soll bei nächster Gelegenheit am Hapag-Lloyd Flaggschiff „Hamburg Express“ (ebenfalls 13.200 TEU) montiert werden.

Derartige Propeller mit neuem Design (sie sind mit fünf statt vier Flügeln ausgestattet) werden derzeit an allen Schiffen der „Hamburg Express“-Klasse installiert. Mit dem Propelleraustausch und weiteren Maßnahmen wie einem optimierten Wulstbug will Hapag-Lloyd den Brennstoffverbrauch und die Emissionen seiner Flotte deutlich senken.

Foto: Hapag-Lloyd

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Den 116-Tonnen-Propeller für Südkorea brachte ein Schwimmkran zu dem 366 Meter langen Containerschiff…

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…und hob ihn über die Bordwand auf eine vorbereitete Lage von Flatracks.

Ein „Ersatzreifen“ für Containerschiffe

Danach fuhr der Schwimmkran nur ein paar Ladebuchten weiter: Dort wartete bereits eine weitere, ähnlich schwere Last: Ein 92-Tonnen-Propeller mit 9,20 Meter Durchmesser aus Shanghai. Er ist für die 13.200-TEU-Schiffsklasse, die größte von Hapag-Lloyd, eine Art „Ersatzreifen“: Denn bei einem Schaden an einem Propeller müsste Hapag-Lloyd ein Schiff so lange still legen, bis der Propeller entweder repariert oder im ungünstigsten Fall sogar neu gefertigt wurde – was bis zu sechs Monate dauern kann. Genau aus diesem Grund hält Hapag-Lloyd in seinem Hamburger Lager einen weiteren Ersatzpropeller bereit.

Foto: Hapag-Lloyd

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Diese rieseige Fackel wurde in einem Stück transportiert. Sie erstreckte sich über die Breite von neun Containerstellplätzen.

Mit einer Riesen-Fackel auf dem Weg nach Texas

Ebenfalls im November transportierte die „Phoenix I“ (4.389 TEU) ein Fackelrohr mit beeindruckenden Maßen aus dem italienischen Genua nach Texas: Das Metall-Rohr war 21 Meter lang, besaß einen Durchmesser von vier Metern und brachte 40 Tonnen auf die Waage. Entsprechend groß war die Ladefläche, die die Fackel an Bord einnahm: Sie erstreckte sich über die Breite von neun Containerstellplätzen. Die 282 Meter lange „Phoenix I“, der im Mediterranean Gulf Express (MGX) Service verkehrt, erreichte Houston planmäßig am 25. November, wo das Fackelrohr anschließend in der texanischen Öl- und Gasindustrie eingesetzt werden soll. Der Landtransport aus dem norditalienischen Montodine nach Genua wurde wegen der enormen Größe der Ladung nachts und mit Sondergenehmigung durchgeführt und innerhalb von drei Stunden unter Deck verladen. Ein starker Wind von bis zu 40 Knoten erforderte dabei von allen beteiligten Spezialisten besondere Aufmerksamkeit.

Foto: Hapag-Lloyd

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Ein Pilot landete die Bell 429 präzise auf einem mit einer Holzpalette vorbereiteten 40-Fuß-Flatrack.

Helikopter an Bord

Manchmal fliegt die Ladung von Hapag-Lloyd sogar fast bis aufs Containerschiff: Denn neben Tausenden Standard-Containern ging kürzlich auch ein Helikopter mit der „Montreal Express (4.402-TEU) auf die Reise von Montreal nach Antwerpen. Die Verladung des Helikopters in dem kanadischen Hafen erforderte extreme Maßarbeit:  Zunächst landete ein Pilot die Bell 429 präzise auf einem mit einer Holzpalette vorbereiteten 40-Fuß-Flatrack. Ein Team von Spezialisten demontierte anschließend die Rotorblätter, laschte das rund 2,4 Tonnen schwere Fluggerät und deckte es ab. Danach wurde der Heli an Bord gehoben und trat seine siebentägige Reise über den Atlantik an.

Foto: Hapag-Lloyd

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Nachdem der Helicopter an Bord gehoben wurde, trat er seine siebentägige Reise über den Atlantik an.