Passagierin der MSC Magnifica verschwunden – Ehemann unter Mordverdacht

Ein 45-jähriger deutscher MSC Magnifica-Passagier sitzt derzeit in Italien in Untersuchungshaft. Grund dafür ist das Verschwinden seiner neun Jahre jüngeren Ehefrau, mit dieser und den beiden Kindern (im Alter von vier und sechs Jahren) er vom 9. bis zum 20. Februar 2017 auf der MSC Magnifica eine Mittelmeerkreuzfahrt unternahm.

Beim Auschecken in Civitavecchia fiel am vergangenen Montag der Besatzung auf, dass die Frau nicht von Bord ging, sich dort aber auch definitiv nicht mehr aufhielt. Die maritimen Behörden wurden verständigt und informierten schließlich die Polizei, die am Flughafen Ciampino (Rom) den Ehemann festnahmen und die Kinder bis zur Klärung an den örtlichen Sozialdienst zwecks Betreuung übergaben.

Der Deutsche, der in Dublin arbeitet, gab an versäumt zu haben seine Frau an Bord abzumelden und er wüsste wo sie sich aufhält, doch möchte er sich dazu vorerst nicht äußern und wartet den morgigen Tag ab, bis ihm die zuständige Haftrichterin vorgestellt wird.

Ein Souvenirshop-Betreiber in Genua erinnert sich an die Familie, die dort am 10. Februar einkehrte. Der Mann soll sich lautstark gegenüber seiner Frau verhalten und sie mitunter zum Schuhwechsel aufgefordert haben. Im Anschluss des Ausflugs kehrte die Familie vollzählig an Bord der Magnifica zurück, doch war dies auch die letzte, bekannte Spur der inzwischen Vermissten mit chinesischen Wurzeln.

UPDATE: 24.02.2017

Heute wurde dem Ehemann der Vermissten wie angekündigt eine Haftrichterin vorgestellt. Ihr gegenüber äußerte der Tatverdächtige, dass seine Frau sich am dritten Tag der Kreuzfahrt, also am 12.02.2017, in dem griechischen Dorf Katakolo (35 Kilometer entfernt von Olympia) freiwillig zum Abbruch der Reise entschied. Er gab zudem an, dass dieses Verhalten seiner Frau nicht untypisch sei und er davon ausging, dass sie von dort aus entweder zur Heimreise in Richtung Dublin angetreten ist oder aber ihre Eltern in China besuchen wird. Da bisher weder das eine noch das andere bestätigt werden konnte und die Vermisste auch per Mobiltelefon nicht zu erreichen ist, bleibt die Richterin skeptisch und behält den ursprünglich aus Eberswalde (Brandenburg) stammenden weiterhin in Untersuchungshaft. Die Kinder werden unverändert vom örtlichen Sozialdienst versorgt und von der Polizei befragt. Deren Aussagen belasten nach ersten Erkentnissen den Vater, zumal die 36-Jährige am Ende der Kreuzfahrt noch als eingecheckt galt und ein Abbruch in Griechenland dem System aufgefallen wäre.