Ostsee: Leuchtturm Schleimünde erhält für 300.000 € eine umfangreiche Sanierung

Grundinstandsetzung des Leuchtturms Schleimünde

Der 1871 erbaute Leuchtturm mit einer Turmhöhe von 14,3 Metern wird vom Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck umfangreich saniert.

Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck

Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck

Beginnen werden die Arbeiten in der 25. Kalenderwoche mit der Demontage des Laternengeschosses durch den Bauhof Lübeck, den Außenbezirk Kiel sowie der Fachgruppe Nachrichtentechnik des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck.

Ein provisorisches Leuchtfeuer auf dem Turmschaft übernimmt dann während der Bauzeit die Kennzeichnung der Zufahrt zur Schlei für die Schifffahrt.

Henning Dierken, der Amtsleiter des WSA Lübeck, dazu: “Derzeit ist der Turm mit einer Vorhangfassade aus Zementfaserplatten, weiß mit schwarzem Band, verkleidet. Nach der Instandsetzung wird der Turm in grün-weiß erstrahlen. Ein einsamer Rekord: Das achte Mal hat der Leuchtturm sein Gewand gewechselt.“

Die neue „Farbgebung“ des Turmes entspricht der eines lateralen Schifffahrtszeichens auf der Steuerbordseite eines Fahrwassers.

Der Leuchtturm Schleimünde ist ein Ansteuerungs- und Orientierungsfeuer für die Einfahrt in die Schlei. Das Leuchtfeuer ist automatisiert und wird von der Verkehrszentrale in Travemünde fernüberwacht. In Verbindung mit einer Gürteloptik mit 400 mm Brennweite und einer 120 V / 600 W Halogenglühlampe, die mit der Kennung Blk (3) WRG. 20 S = 2 + (3) + 2 + (3) + 2 + (8) sec getaktet wird, wird die geforderte Tragweite von 12,6 Seemeilen erreicht. Bei Netzausfall übernimmt eine vor Ort vorhandene Netzersatzanlage die Stromversorgung.

Schifffahrtszeichen dienen der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf der See und den Zufahrten zu den verschiedenen Häfen. Auch in Zeiten moderner Navigationshilfen (Automatisches Schiffsidentifikationssystem [AIS], Radar, GPS) haben visuelle Schifffahrtszeichen weiterhin eine hohe Bedeutung für die Berufs- und Freizeitschifffahrt.

Am 16. November 1871 wurde das Leuchtfeuer Schleimünde zum ersten Mal gezündet. Gebaut wurde der Turm damals aus gelbem Klinkermauerwerk mit einem gusseisernen Laternengeschoss.

Folgende Arbeiten werden im Rahmen der Grundinstandsetzung ausgeführt:

  • Instandsetzung des gusseisernen Laternengeschosses
  • Demontage der Fassadenverkleidung
  • Instandsetzung des vorhandenen Mauerwerkes
  • Herstellung einer Vormauerschale
  • Montage einer Aluminium Vorhangfassade
  • Erneuerung der Blitzschutzanlage
  • Erneuerung der Turmanstrahlung durch LED- Strahler
  • Ersatz der Nebelschallanlage durch LED- Nebelfeuer

Die Baukosten betragen ca. 300.000 Euro. Der Abschluss der Grundinstandsetzung des Leuchtturms ist für die 46. KW geplant.