Munitionsbeseitigung im Schifffahrtsweg Richtung Kieler Förde wird fortgesetzt

Foto: Marine / Björn Wilke

Foto: Marine / Björn Wilke

Der Einsatz des Ständigen Minenabwehrverbandes der NATO (SNMCMG1) bildet den diesjährigen Auftakt für die Fortsetzung der Arbeiten zur Munitionsbeseitigung im sog. Verkehrstrennungsgebiet Kiel-Lighthouse. Der internationale Marineverband steht unter niederländischer Führung und setzt sich aus je einer Minenabwehreinheit Großbritanniens, Belgiens, Polens sowie zwei Einheiten der Deutschen Marine zusammen. Zusätzlich werden ein Minentaucherteam der Deutschen Marine sowie das Mehrzwecklandungsboot „Schlei“ den Einsatz begleiten.

Ab dem 25. Feb. 2015 bis voraussichtlich 03. März 2015 wird im eingehenden Fahrwasser des stark frequentierten Verkehrsweges – Richtung Kieler Förde – mit modernster Sonar- und Drohnentechnik und Minentauchern das nördliche Gebiet nach Munition abgesucht. Es handelt sich um eine Fläche von ca. drei Quadratkilometern.

Jörg Heinrich, Leiter der Unterabteilung Seeschifffahrt in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Zur Sicherheit der Taucher und der Schifffahrt wer den wir vor dem Start der jetzigen Munitionsarbeiten wieder ein temporäres Sperrgebiet einrichten, das zusätzlich durch Schiffe der Wasserschutzpolizei abgesichert wird. Zusätzlich wurden die Lotsen und die Verkehrszentralen frühzeitig informiert.“

Zuletzt wurde im Jahr 2014 mit Hilfe eines NATO-Minenabwehrverbandes, bestehend aus dänischen, estnischen, litauischen und deutschen Marinekräften unter deutscher Führung sowohl der Mittelstreifen als auch der südliche Teil der einlaufenden Fahrspur des Verkehrstrennungsgebietes Kiel-Lighthouse untersucht. Dabei wurden vier bezünderte englische Grundminen und ein Torpedo lokalisiert und identifiziert, die im nachfolgenden Einsatz durch die Taucher des Kampfmittelräumdienstes entschärft und in das Munitionsversenkungsgebiet verzogen werden konnten.

Oliver Kinast, Leiter des Kampfmittelräumdienstes im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein: „Die Entschärfung von Kriegsmunition im Wasser fordert unsere Taucher immer wieder aufs Neue. Anders als an Land sind sie schlechten Sichtverhältnissen ausgesetzt, darüber hinaus Wellengang, Wind und Kälte. Die anstehenden Arbeiten im Verkehrstrennungsgebiet Kiel-Lighthouse bilden den Schwerpunkt unserer maritimen Kampfmittelbeseitigung in diesem Jahr.“

Fritz-Rüdiger Klocke, Fregattenkapitän, Deutsche Marine: „Das Besondere bei diesem Einsatz ist, wir sind bei der jetzigen Suche nach Kriegsmunition in deutschen Gewässern mit großer internationaler Besatzung, aber auch starker Präsenz der Deutschen Marine unterwegs und werden modernste Drohnen einsetzen.“

Nach Identifizierung der durch den NATO-Verband gesichteten Kontakte werden die vorgefundenen Großsprengkörper unter Wasser durch den Kampfmittelräumdienst des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein sprengtechnisch bearbeitet und anschließend geborgen bzw. in einem Sperrgebiet im Munitionsversenkungsgebiet „Kolberger Heide“ abgelegt.

Die Gesamtdauer des Einsatzes inkl. der sich anschließenden Räumung im eingehenden Fahrwasser ist abhängig von der Anzahl der gefundenen Objekte und den Wetterbedingungen.

Die Kieler Förde wird jährlich von mehr als 40.000 Seeschiffen befahren. Das Verkehrstrennungsgebiet ordnet diesen Verkehr in zwei voneinander räumlich abgegrenzte Fahrspuren für den ein- und den auslaufenden Verkehr.