Mit der Artania und Phoenix Reisen auf Kurzkreuzfahrt

Eine 3-Tages-Kreuzfahrt mit vielen Highlights, Partystimmung und einem tollem Schiff – quasi die ARD-Serie „Verrückt nach Meer“ in Echt. Viel Spaß mit unserem Reisebericht!

Foto: Tobias Bruns

Foto: Tobias Bruns

Morten Hansen ist Kapitän der „MS Artania“. Vielen ist der 57 alte Norweger aus der ARD Serie „Verrückt nach Mehr“ bekannt. An Bord der „Grand Lady“, wie er sein Schiff nennt, hat er einen Popstarstatus. Mit seiner sympathischen, witzigen und lockeren Art hat er die Herzen der Kreuzfahrer gewonnen. Seine morgendliche Durchsage ist legendär – „Hier sprickst der Kapitän von der Brrrrüge!“ Der Kultkapitän ist, wo er auch auftaucht, ein beliebtes Fotomotiv.

Mit Kapitän Morten Hansen, der Kölschrockband Kasalla und einem buntgemischten Publikum ging es nun auf Schnupperreise. Wochenendurlaub mit Partyflair nennt Phoenix Reisen die 3-tägige, nahezu ausgebuchte Reise, die in Kiel startet und übers Skagerrak nach Bremerhaven führt.

Unser Schiff, die „MS Artania“, hat eine wunderbare Größe. Mit 1200 Passagieren und einer Länge von 231 Metern ist persönlicher Service möglich und doch gibt es eine umfangreiche Auswahl an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung an Bord. Sie gehört ohne Zweifel zu den wohl größten und schönsten deutschen Kreuzfahrtklassikern. Das ehemalige Luxuskreuzfahrtschiff wurde 1984 auf der Wärtsila Werft in Finnland gebaut und als „Royal Princess“ von Prinzessin Diana getauft. Nicht zuletzt wegen eines wirklich umfangreichen Umbaus 2014 ist die „Artania“ in einem super Zustand!

Foto: Tobias Bruns

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Tag 1, Anreise + Kiel

Wir reisen mit dem PKW nach Bremerhaven an, wo bereits zahlreiche Busse von Phoenix Reisen auf uns warten. Diese Transfermöglichkeit wurde von einer großen Menge der Kreuzfahrer genutzt. Die Koffer geben wir hier bereits ab und werden sie erst auf der Kabine wiedersehen. Um kurz vor 10 Uhr heißt es, auf geht’s Richtung Kiel und „MS Artania“.

Nach drei Stunden Fahrt inklusive Pause erreichen wir den Ostseekai der Fördestadt, die uns mit heiterem Wetter begrüßt und absolvieren schnell das Check-In mit einem ersten Glas Sekt oder Orangensaft in der Hand. Dazu das erste Merkmal der Partykreuzfahrt: Aus den Lautsprechern erklingt Musik von Helene Fischer. Und dann heißt es „Herzlich Willkommen an Bord“, wie uns Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleiß begrüßt. Ein Crewmitglied zeigt uns den Weg zu unserer Kabine, ein ganz besonderer persönlicher Service. Wir belegen die schöne Balkonkabine 6103. An Bord der „Artania“ gibt es übrigens nur Außenkabinen, keine Innenkabinen!

Balkonkabine 6103 MS Artania Phoenix Reisen

Foto: Tobias Bruns

Schon geht es weiter zum Pooldeck, wo leckere gegrillte Würstchen auf uns warten. Wundern wir uns anfangs noch über Mitreisende im Anzug und Kleid, stellt sich schnell heraus, dass auch eine Hochzeitsgesellschaft an Bord ist. Wir erfahren, dass das Paar zuerst die Reise buchte und sich dann entschied ihre Hochzeit, mal anders, während der Reise zu feiern. Später nachdem alle 1200 Passagiere die „Artania“ erreicht haben, folgt die Seenotrettungsübung, die hier sehr ernst genommen wird und persönlich von Kapitän Morten Hansen kontrolliert wird.

Pünktlich zum Auslaufen um kurz nach 18 Uhr setzt der Regen ein, der der schönen Stimmung bei der Ausfahrt aus der Förde keinen Abbruch tat. Zum Abendessen entscheiden wir uns für das Lido-Buffet-Restaurant mit einer großen Auswahl. Anstatt des abwechslungsreichen und umfangreichen Abendprogramm mit Bands, Shows und Party genießen wir später den wundervollen Sonnenuntergang, der zu einem Spaziergang auf der großartigen Rundumpromenade auf Deck 4 der „Artania“ einlädt. In der Pazifik Lounge lassen wir den Abend bei einem Drink, tollen Gesprächen und Musik ausklingen.

Foto: Tobias Bruns

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Tag 2, Seetag

Der morgendliche Blick durch die Balkontür macht klar – die Sonne scheint und es herrscht bestes Kreuzfahrtwetter, wenn auch ein wenig windig. Ein ereignisreicher Tag erwartet uns. Die „Artania“ passiert derweil mit flottem Tempo die Nordspitze Dänemarks, die auf Backbordseite gut zu erkennen ist.

Foto: Tobias Bruns

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Wir stärken uns mit einem reichhaltigen Früchstücks-Buffet im Lido-Restaurant. Um 11 Uhr wartet schon ein erstes Highlight: Party Frühschoppen am Pool. Es gibt maritime Köstlichkeiten, darunter Austern, gebratene Scampi und Lachs. Das Duo „Bitter Lemon“ untermalt das Event musikalisch. Dann stellen sich Morten Hansen und Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleiß den Gästen am vollbesetzten Kopernikus-Pool vor. Eine Seekarte wird versteigert: „410 zum Ersten, 410 zum Zweiten, 410 zum Dritten!“ und der Käufer freut sich.

Foto: Tobias Bruns

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Nach einer kurzen Runde des typischen Kreuzfahrer-Spiels Shuffleboard genießen wir einen Drink am tollen Heck der „Artania“. Angenehm fallen die niedrigen Getränkepreise auf: Es ist zwar kein „Alles Inklusive“, doch bei 1,90 Euro für ein Bier (0,3 l) kann man nicht meckern. Und schon geht es weiter zum Mittagessen.

Wir gönnen uns eine Pause auf unserem Balkon bevor es gegen 15.30 Uhr zum Kaffeeklatsch geht. Am Pool werden super leckere Waffeln mit heißen Kirschen, Eis und Sahne angeboten. Serviert werden diese von Roberta, Chef-Patisserie bei Phoenix, bekannt aus „Verrückt nach Meer“.

Foto: Tobias Bruns

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Wer nicht zunehmen will muss hier schon Stammgast an den Sport- und Fitnessgeräten auf Deck 9 sein, denn am Abend geht es natürlich wieder zum Essen. Wir entschieden uns für das Vier Jahreszeiten-Restaurant, neben dem Lido-Buffet-Restaurant eines von zwei Bedienrestaurants. Beim Hanseaten-Abendessen gab es die Wahl zwischen zwei Menüs mit jeweils vier Gängen.

Fotos: Tobias Bruns

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Am späteren Abend erwartete uns ein weiteres, großes Highlight. Die bekannte Kölschrockband Kasalla, die auch im Karneval erfolgreich ist, gab ihren Gastauftritt an Bord. Eine Vielzahl von textsicheren Kasalla-Fans mit passenden T-Shirts platzierten sich direkt an der Bühne. Bereits mit dem ersten Lied rissen die fünf Kölner Jungs nicht nur ihre Fans sondern das gesamte Kreuzfahrer-Publikum mit und nach zwei Stunden Vollgas in der Atlantik Show Lounge hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Sie begeisterten mit Hits wie „Us der Stadt met K“, „Immer noch do“ oder „Kumm mer lääve“.

Noch mit den Rhythmen im Kopf, nahmen wir einen letzten Drink in Harry’s Bar, denn es sollte schon der letzte Abend unserer Reise sein. Danach ging es schnell ins Bett, denn am frühen Morgen sollte uns ein weiteres, letztes, großes Highlight erwarten.

Tag 3, Einlaufen in Bremerhaven

31.07.2016, 6.30 Uhr in der Wesermündung. Die „Albatros“ liegt bereits am Pier des Columbus Cruise Centers, die „Amadea” wird gleich festmachen, dann wir mit der „Artania“ und hinter uns die „Deutschland“ mit gleichem Ziel. Heute ist Flottentreffen von Phoenix Reisen – alle vier Hochsee-Schiffe der Reederei treffen sich in Bremerhaven!

Fotos: Tobias Bruns

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Schnell geduscht und ein letztes Früchstück eingenommen geht es für uns heute an einen ganz besonderen Ort zum Verfolgen des Spektakels. Von der Brücke mit Morten Hansen dürfen wir das Einlaufen verfolgen. Bei leider norddeutschem „Schietwetter“ ziehen wir an den Containerkränen vorbei, nehmen den Lotsen an Bord und wenden vor dem Terminal. Zahlreiche Schaulustige verfolgen das Einlaufen von Land aus, die Gäste der „Artania“ stehen ebenfalls an Deck. Spätestens als Morten Hansen das Typhoon betätigt und die anderen drei Phoenix-Schiffe grüßt kommt Gänsehaut-Feeling auf. Mit großen türkisen Händen winken Kreuzfahrtdirektor und Geschäftsführung der „Albatros“, „Amadea” und „Deutschland“ zu.

Und schon ist unsere Kreuzfahrt vorbei. Mit tollen Erinnerungen und etwas Wehmut verlassen wir die „Artania“, die wir in den letzten drei Tagen lieben gelernt haben.

Fazit
Die „Artania“ ist ein außerordentlich schönes Schiff, das uns sehr gut gefallen hat und eine tolle, ruhigere und persönlichere Alternative zu AIDA, TUI und Co ist! Eine Kurzkreuzfahrt bietet sich wunderbar an, um ein paar Tage abzuschalten oder das Schiff kennen zu lernen.

Lebensmittelverbrauch während der Reise: 82 l Eiscreme, 1030 l Hauswein, 4072 Eier, 9336 Brötchen, 1341 kg Fleisch, 1,46 Seemeilen Spaghetti und 492 l Bier.

Foto: Tobias Bruns

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