Marine: Tender “Main” verlässt Heimathafen zum EU-Einsatz im Mittelmeer

Am Montag, den 17. Oktober 2016 um 10 Uhr, wird der Tender “Main” seinen Heimathafen Eckernförde mit dem Ziel Mittelmeer verlassen. Unter dem Kommando von Kapitänleutnant Christian Meyer (33) wird die zum 1. Ubootgeschwader gehörende Marineeinheit den Tender “Werra” ablösen.

Nach einer Übergabe im Hafen von Augusta (Italien) wird der Tender “Main” im Seegebiet zwischen Italien und dem libyschen Hoheitsgewässer operieren, um gemeinsam mit weiteren internationalen Marineeinheiten, einen Beitrag zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität zu leisten.

Der Kommandant ist mit der Vorbereitung seiner Mannschaft sehr zufrieden: “Die letzten Wochen und Monate waren geprägt durch Einsatzausbildungsabschnitte und Materialausrüstungen. Im Rahmen der Einsatzausbildung und Vorbereitung hat die Besatzung sich sehr flexibel, äußerst leistungsfähig und motiviert gezeigt. Der Einsatz wird uns im Rahmen des operativen Auftrages, aber auch im Rahmen der Seenotrettung viel abverlangen. Unsere Fähigkeit als Team sowie die individuelle Leistung jedes einzelnen Besatzungsmitgliedes wird hier gefordert sein. Wir sind gut ausgebildet und vorbereitet. Ich bin sehr stolz auf meine Besatzung und fest davon überzeugt, dass wir dem bevorstehenden Einsatz gerecht werden.”

Neben der eigenen Bordbesatzung werden beispielsweise auch Ärzte, Militärpolizei, Sprachmittler, Berater sowie Sicherungssoldaten an Bord genommen, sodass die Besatzung insgesamt 105 Frauen und Männer umfasst.

Foto: Marine / Björn Wilke

Foto: Marine / Björn Wilke

Hintergrundinformation

Seit Juni 2015 beteiligt sich Deutschland an der EUNAVFOR MED Operation “Sophia”. Die Schiffe des Verbands tragen zur Aufklärung von Schleusernetzwerken auf der zentralen Mittelmeerroute bei und können auf hoher See gegen Boote vorgehen, die von Schleppern genutzt werden. Die Soldaten haben außerdem tausende Menschen aus Seenot gerettet. Derzeit sind zwei deutsche Schiffe, die Fregatte “Mecklenburg-Vorpommern” und der Tender “Werra”, in dem italienisch geführten EU-Einsatzverband. Die Operation ist nach einem somalischen Mädchen benannt, das am 24. August 2015 an Bord der Fregatte “Schleswig-Holstein” zur Welt kam.

Kernauftrag der Operation ist die Bekämpfung krimineller Schleusernetzwerke vor der libyschen Küste. Dazu werden die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der Operation “Sophia” auf hoher See und im internationalen Luftraum zwischen der italienischen und libyschen Küste eingesetzt. Sie überwachen das Seegebiet und tragen durch Aufklärungsergebnisse dazu bei, dass ein umfassendes Bild über die Aktivitäten von Schleusern entsteht. Die Schiffe dürfen im Rahmen des Völkerrechts, der Mandate und der “Rules of Engagement” militärische Gewalt zur Durchsetzung ihres Auftrags einsetzen.

Der Rat der Europäischen Union beschloss am 20. Juni 2016, das Mandat der Operation bis zum 27. Juli 2017 zu verlängern. Der Deutsche Bundestag beschloss zuletzt am 7. Juli 2016, dass sich die Bundeswehr weiterhin an der EUNAVFOR MED Operation “Sophia” beteiligt. Das Mandat gilt bis zum 30. Juni 2017.