Emden: Nordseewerke baut künftig Schiffsblöcke für die Meyer Werft

Die Emder Nordseewerke kehrt zum Schiffbau zurück und wird in den nächsten drei Jahren zusammen mit der Dirks Group 13 – 15 Schiffssegmente für die Papenburger Meyer Werft bauen.

Foto: Tobias Bruns

Foto: Tobias Bruns

EMDEN/PAPENBURG. Vor sieben Jahren lief bei der Nordseewerke in Emden das letzte Schiff vom Stapel. Danach versuchte man sich mehr oder weniger erfolgreich im Offshorebusiness. Jetzt konnte man, unter der Geschäftsführung des Hamburger Finanzinvestor Patrick Hennings-Huep, nach langen Verhandlungen endlich wieder einen Großauftrag für den Bau von Schiffssegmenten sichern. Auftraggeber ist die Papenburger Meyer Werft. In einem Joint Venture mit der Emder Dirks Group, die für die Papenburger bereits Schronsteine und Stahlbauteile fertigt, wird man 13 bis 15 Blöcke bauen. Unter dem Namen EMS Schiffbau Gesellschaft sollen auf dem Gelände der Nordseewerke demnach in den nächsten drei Jahren 5000 bis 8000 Tonnen Stahl verarbeitet werden. Danach besteht eine Option auf Verlängerung. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits, Ende des Jahres soll es losgehen. Zum finanziellen Volumen des Auftrages wurden keinen Angaben gemacht. Dazu sollen bis zu 100 Schiffbauer wieder eingestellt werden. Bereits seit vergangenem Jahr arbeiten einige Nordseewerer auf Vertragsbasis bei der Meyer Werft. Jetzt wird die Zusammenarbeit vertieft und auch die bestehende Infrastruktur und das Know-How in Emden genutzt.

„Das sind wirklich gute Nachrichten aus Emden für Emden und die Region. Uns ist es mit gemeinsamen Anstrengungen gelungen den Beschäftigten der Nordseewerke wieder eine echte Perspektive zu geben. Und die Perspektive ist da, wo die Kernkompetenz der Beschäftigten ist, nämlich im Schiffbau. Ich möchte mich bei allen Beteiligten für die Arbeit der vergangenen Monate bedanken. Mein Haus hat diesen Prozess all die Monate sehr eng begleitet. Ich denke wir können alle stolz auf das Ergebnis sein. Der jetzige Vertragsabschluss ist ein fundamental wichtiger Schritt aus der Krise. Die Nordseewerke kehren zu ihren Wurzeln zurück und machen das, was sie am besten können: Schiffe bauen“, so Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies.

Diese Kooperation stärkt den Schiffbaustandort entlang der Ems weiter und trägt zur Wettbewerbsfähigkeit regionaler Zulieferer im globalen Markt für Kreuzfahrtschiffe bei“, sagt Klaus Lübbers, Leiter Einkauf Materialwirtschaft der Meyer Werft.

Foto: Tobias Bruns

Foto: Tobias Bruns

Die Papenburger Meyer Werft mit dem neusten Kreuzfahrtriesen, der Genting Dream. Für ein Schiff solcher Größe werden zum Vergleich etwa 70 Blöcke benötigt.

 

(Gastautor: Tobias Bruns von Schiffe-Emden)