222 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Flüssen und Kanälen

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschiffahrt e.V. (BDB) hat die wesentlichen Kennzahlen des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt in der aktuellen Ausgabe seines statistischen Falt-blatts „Daten und Fakten“ zusammengestellt. Danach wurden im Jahr 2011 insgesamt 222,0 Mio. Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert. Die Güterbeförderung sank damit gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent. Wesentliche Ursachen für den Rückgang waren zu Beginn des Jahres die vierwöchige Behinderung mit zeitweiser Vollsperrung des Rheins in Folge einer Schiffshavarie sowie Niedrigwasserstände des Rheins und anderer Flüsse im Frühjahr und im Herbst 2011. Während die innerdeutschen Gütertransporte mit dem Schiff leicht zunahmen, sanken die Mengen in besonderem Maß beim Durchgangsverkehr (-16,5 %).

Die traditionell starken Massengütersegmente wie Kohle, Erze, Steine, Erde oder Sand sowie die Kokerei- und Mineralölerzeugnisse machen gemeinsam mit den chemischen Erzeugnissen rund 70 Prozent des Gesamtverkehrsanteils in der Binnenschifffahrt aus. In diesen Segmenten gab es gegenüber dem Vorjahr nur geringe Mengenrückgänge. Der Containerverkehr blieb 2011 mit 2,2 Millionen TEU (=Twenty foot-Equivalent-Unit) gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant. Das Rheingebiet (187,4 Mio. Tonnen Güter) und das westdeutsche Kanalgebiet (39,3 Mio. Ton-nen Güter) stellen die aufkommensstärksten Regionen dar. Hohe Gütermengen waren im Jahr 2011 zudem im Gebiet des Mittellandkanals (21,3 Mio. Tonnen), auf dem Main (15,5 Mio. Ton-nen), auf der Mosel (12,7 Mio. Tonnen) und im Elbegebiet (16,4 Mio. Tonnen, darunter 9,2 Mio. Tonnen auf dem Elbe-Seitenkanal) zu verzeichnen.

Foto: Nicola / piqs.de

Die Stärke der deutschen Binnenflotte blieb nahezu konstant: Im deutschen Schiffsregister wur-den zum 31. Dezember 2011 insgesamt 2.225 Schiffe für den Transport von trockenen und flüs-sigen Gütern geführt. Hinzu kommen 94 Bunkerboote sowie 419 Schlepper und Schubboote. Nach den Niederlanden verfügt Deutschland damit über die zweitgrößte Flotte in Europa. Im Bereich der Fahrgastschifffahrt wurden zum o.g. Stichtag 1.039 Schiffe geführt, 985 Tagesaus-flugs- und 54 Fahrgastkabinenschiffe. Deutschland ist damit wie im Vorjahr „Europameister“ im Bereich der „weißen Flotte“. Erneut deutlich reduziert hat sich die Anzahl der Unternehmen der gewerblichen Binnenschifffahrt. Zum Erhebungszeitpunkt 30. Juni 2010 waren 970 deutsche Unternehmen in der Binnenschifffahrt tätig (2009: 1.023). Diese Unternehmen erzielten im Jahr 2010 Umsatzerlöse in Höhe von 1,32 Mrd. Euro (2009: 1,27 Mrd. Euro). Die Zahl der Beschäf-tigten sank 2011 gegenüber dem Vorjahr von 7.470 auf 7.292.